Drama um John Obi Mikel: Der Vater des nigerianischen Nationalspielers wurde vor dem WM-Spiel gegen Argentinien entführt. Dennoch lief der Kapitän auf – auch aus Angst um seinen Vater.

Abuja - Der nigerianische Nationalmannschafts-Kapitän John Obi Mikel hat das letzte Gruppenspiel bei der Weltmeisterschaft gegen Argentinien vor einer Woche in einer emotionalen Ausnahmesituation bestritten. Wie der 31 Jahre alte Defensivspieler der britischen Tageszeitung The Guardian berichtete, sei er unmittelbar vor der Partie gegen die Gauchos darüber informiert worden, dass sein Vater im Südosten Nigerias erneut entführt worden sei. „Mir wurde gesagt, dass sie meinen Vater sofort erschießen, wenn ich mich bei den Behörden melde oder es jemandem erzähle“, schilderte Mikel.

 

Vater von Entführern gefoltert

Der 31-Jährige wurde von einem Familienmitglied im Bus auf dem Weg zum Stadion in St. Petersburg über den schockierenden Vorfall unterrichtet. Mikel musste dem Bericht zu Folge selbst die Entführer anrufen. Diese forderten ein Lösegeld vom Nationalspieler. „Ich wollte den Vorfall nicht mit dem Trainer besprechen, weil ich nicht wollte, dass dieses Thema am Tag eines so wichtigen Spiels eine Ablenkung für ihn oder den Rest des Teams darstellt“, äußerte Mikel. Die nigerianische Polizei befreite dem Medienbericht zu Folge Mikels Vater, der sich nun in einem Krankenhaus befindet. Nach Angaben seines Sohnes wurde er von den Entführern gefoltert. 2011 war Mikels Vater bereits schon einmal entführt worden. Mikel stand beim Spiel gegen Argentinien dennoch 90 Minuten auf dem Platz. Durch das 1:2 schied nigerianische Nationalmannschaft aus dem Turnier aus.