Das Team aus Saudi-Arabien hat vor seinem zweiten WM-Spiel gegen Uruguay Minuten der Angst zu überstehen. Ein Video aus dem Flugzeug offenbart die Schock-Momente.

Rostow am Don - Die wackeligen Bilder auf dem kurzen Video eines Passagiers sind beklemmend. Eine Flamme schlägt aus dem Triebwerk an der rechten Tragfläche des Flugzeugs, das die Mannschaft aus Saudi-Arabien zu ihrem zweiten WM-Spiel gegen Uruguay am Mittwoch in Rostow am Don (17.00 Uhr MESZ/ARD) brachte. Die Gefahr war aber offenbar nicht allzu groß, der Airbus landete sicher, die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon.

 

Nationaltrainer Juan Antonio Pizzi berichtete am Dienstagabend, dass sich an Bord keine Angst verbreitet habe. „Wir fühlten keine Panik, wir haben den Piloten vertraut. Wir waren ruhig“, sagte der 50 Jahre alte Spanier. Mittelfeldspieler Taiseer Al-Jassim ergänzte: „Im Hotel hatten wir schon alles vergessen.“ Die Grünen Falken wirkten in der Tat gefasst, als sie aus der Maschine gegangen waren und den am Flieger wartenden Mannschaftsbus bestiegen hatten.

Mittelfeldspieler Hatan Bahebri lächelte später, als er in einem kurzen Clip des Verbandes gefragt wurde, ob er Angst gehabt habe. „Nein, nein“, sagte er erst, und dann: „Naja, natürlich hatten wir ein bisschen Angst, aber Gottseidank.“ Der saudi-arabische Fußballverband ließ wissen, dass es allen gut gehe, es habe einen technischen Fehler gegeben. „Es war nur eine kleine Fehlfunktion“, sagte Bahebri, dennoch ist der glimpflich ausgegangene Zwischenfall ein Störfaktor vor dem Duell mit den Urus, auch wenn Pizzi das verneinte: „Es wird unsere Leistung nicht beeinflussen.“

Saudi-Arabien gegen Uruguay unter Druck

Aber gegen die Celeste können sich die Saudis keinen weiteren schwachen Auftritt erlauben, ein ähnliches Fiasko wie beim 0:5 gegen Russland im WM-Eröffnungsspiel - und das Turnier wäre mit ziemlicher Sicherheit vorbei. Dafür sorgen will auch „Beißer“ Luis Suarez, der beim ersten Auftritt der Celeste nur durch seinen Hang zur Theatralik und Verschwendung aufgefallen war.

Der Torjäger vom FC Barcelona ließ einige große Gelegenheiten liegen und spielte kurz vor Schluss nach einem Zweikampf all sein schauspielerisches Talent aus, manch einer will während Suarez’ eingedrehter Sprungrolle gar einen bewussten Griff zwischen die Beine seines Gegenspielers gesehen haben. Das weckte Erinnerungen. In seinem 100. Länderspiel möchte der 31-Jährige die Eindrücke revidieren, zumal Trainer Oscar Tabarez auch milde reagierte und Vertrauen in den Angreifer hat. „Ich zeige nie mit dem Finger auf einzelne Spieler“, sagte der 71-Jährige, „vor allem nicht auf solche, die Uruguay erfolgreich gemacht haben.“

Selbst „Messi, Pele und Maradona“ hätten mal schlechte Spiele erlebt. Nach dem 1:0 gegen Ägypten würde ein zweiter Erfolg in der Gruppe A mit Gastgeber Russland die Celeste wahrscheinlich vorzeitig ins Achtelfinale bringen. „Die Nervenanspannung der ersten Partie ist vorbei. Jetzt können wir aber befreiter aufspielen“, sagte der talentierte Rodrigo Bentancur, während Routinier Cristian Rodriguez anmerkte: „Wir sind zu allem fähig, die Schlechtesten zu sein oder die WM zu gewinnen.“ Auf Suarez trifft das erst recht zu.