Dass weibliche Unparteiische höherklassige Spiele im Männerfußball leiten, ist selten. Frauen, die zu einem solchen Einsatz kommen oder gekommen sind, können also als Pionierinnen in einer Männerdomäne bezeichnet werden. Ein Überblick.

Digital Desk: Lotta Wellnitz (loz)

Im letzten WM-Gruppenspiel gegen Costa Rica geht es an diesem Donnerstag (20 Uhr/ARD) für die deutsche Fußballnationalmannschaft um den Einzug in Achtelfinale. Die Augen sind also auf das Team von Trainer Hansi Flick gerichtet. Neben den Spielern steht aber noch eine andere Person im Fokus: die französische Schiedsrichterin Stéphanie Frappart, die Sportgeschichte schreiben wird. Die 38-jährige Französin leitet als erste Frau ein Spiel bei einer Männer-WM.

 

In Katar hatte sie bereits einen kleinen Moment für die Geschichtsbücher, als sie in der Partie Mexiko gegen Polen (0:0) als vierte Offizielle eingesetzt wurde. Bundestrainer Hansi Flick sagte, er vertraue Frappart zu „100 Prozent“, sie habe es „verdient aufgrund ihrer Leistung“.

Neben Frappart sind noch zwei weitere Schiedsrichterinnen für die WM in Katar nominiert: die Japanerin Yoshimi Yamashita und Salima Mukansanga aus Ruanda. Letztgenannte war als vierte Offizielle beim 4:1-Sieg Frankreichs gegen Australien eingesetzt, Yamashita als vierte Offizielle bei der 0:2-Niederlage Belgiens gegen Marokko. Neben den drei Hauptschiedsrichterinnen gibt es beim Turnier noch Kathryn Nesbitt (USA), Neuza Back (Brasilien) sowie Karen Diaz Medina (Mexiko), die als Assistenten nominiert sind.

Welch ein außergewöhnliches Ereignis der Einsatz von Frappart in der WM-Historie darstellt, zeigt unsere Bildergalerie.