Nordische Ski-WM Corona stoppt Granerud: Skisprungstar positiv getestet

Nach einem positiven Corona-Test ist die Nordische WM in Oberstdorf für den Norweger Halvor Egner Granerud aller Voraussicht nach gelaufen. In der zweiten Woche ist auch ein anderes Team betroffen.
Oberstdorf - Der Skisprung-Überflieger jäh gestoppt, ein ganzes Team zieht zurück: Drei Corona-Fälle drücken bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf auf die Stimmung und wirken sich erstmals auch sportlich aus.
Für Norwegens Skisprung-Star Halvor Egner Granerud ist der Traum von WM-Gold nach einem positiven Test aller Voraussicht nach gelaufen.
"Ich bin ziemlich traurig, fühle mich aber völlig okay mit leichteren Symptomen", wurde der 24 Jahre alte Topfavorit in einer Mitteilung des norwegischen Skiverbands zitiert. Zudem fielen die Tests bei zwei Mitarbeitern des italienischen Skisprung-Teams positiv aus, woraufhin die Delegation die gesamte Mannschaft von der WM zurückzog.
"Im Leben gibt es Aufs und Abs. Und für mich ist diese Saison ein wahrgewordener Traum gewesen, und ich habe meine Ziele erreicht", schrieb der im Gesamtweltcup führende Granerud in den sozialen Netzwerken. "Ich fühle mich etwas unwohl, aber es geht mir gut. Für mich zeigt das, wie wichtig es ist, vorsichtig zu sein." Er habe das Gefühl, alles dafür getan zu haben, eine Corona-Infektion zu vermeiden - und trotzdem sei eine solche Ansteckung möglich. "Das bedeutet offensichtlich, dass meine Weltmeisterschaft vorbei ist, und das ist eine Schande. Aber so ist das Leben manchmal."
Bei der WM im Allgäu werden sowohl die Sportler als auch alle anderen Beteiligten engmaschig auf das Virus getestet. Für die Akkreditierten sind alle zwei Tage entweder PCR- oder Antigen-Tests Pflicht. In der ersten WM-Woche waren von rund 12.000 Tests fünf positiv ausgefallen - zwei davon beim italienischen Springerinnen-Team.
Granerud ist der mit Abstand beste Skispringer dieses Winters. Nach elf Saisonsiegen ist ihm im Weltcup das Gelbe Trikot des Führenden kaum mehr zu nehmen. Auch wenn er bei den Großereignissen wie der Vierschanzentournee oder dem WM-Auftakt im Allgäu klar hinter den hohen Erwartungen zurückblieb, würden sich durch seinen Ausfall die Medaillenchancen für Deutschlands beste Springer Karl Geiger und Markus Eisenbichler deutlich erhöhen.
Bereits bei der Vierschanzentournee hatte ein positiver Coronatest für großes Aufsehen gesorgt. Der Pole Klemens Muranka war in Oberstdorf zunächst positiv und später mehrere Male negativ getestet worden. Das gesamte polnische Team wurde erst disqualifiziert, durfte nach rund 20 Stunden Turbulenzen letztendlich aber doch springen. Neun Tage später gewann der Pole Kamil Stoch die Tournee.
© dpa-infocom, dpa:210303-99-666588/4
Unsere Empfehlung für Sie

DOSB Olympische Nervenprobe: Impfsorge quält deutsche Athleten
Das Warten auf die Corona-Impfung wird für das deutsche Olympia-Team auch durch die Zusicherungen der Politik kaum leichter. Reicht das Impftempo wirklich? So mancher verliert die Geduld.

Olympische Spiele Deutsche Athleten sollen vor Tokio geimpft werden
Viele Athleten und Verbände drängen auf eine baldige Corona-Impfung noch vor den Olympischen Spielen. Die Bundesregierung stellt nun in Aussicht, dass das Impftempo dies rechtzeitig für alle Tokio-Teilnehmer ermöglichen wird.

Fallzahlen Corona-Inzidenz schwankt leicht - Höchstwerte bei Kindern
Nach Ostern war die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen zunächst stark gestiegen, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Bei diesen hat sie Höchstwerte erreicht.

Geglückte Qualifikation Blick geht nach vorn: DHB-Frauen peilen erfolgreiche WM an
Die deutschen Handballerinnen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Nach der WM-Qualifikation hofft die neu formierte Mannschaft beim Turnier in Spanien auf ein Erfolgserlebnis. Bis dahin wartet viel Arbeit.

Corona-Krise DFL entscheidet über Quarantäne-Trainingslager
Nach den Corona-Fällen bei Hertha BSC wird ein verpflichtendes Quarantäne-Trainingslager für die 36 Erst- und Zweitligisten in der Schlussphase der Saison immer wahrscheinlicher.

Bundesverfassungsgericht EU-Aufbaufonds: Karlsruhe erlaubt deutsche Beteiligung
In Karlsruhe ist der Eilantrag eines Kläger-Bündnisses um den Ex-AfDler Lucke gescheitert. Damit kann Deutschland ein EU-Paket auf den Weg bringen, das bei der Bewältigung der Coronakrise helfen soll.