Nach dem 9:0 gegen Russland und dem 13:0 in Slowenien gelingt den deutsche Fußballerinnen in der WM-Qualifikation diesmal kein Schützenfest. Kurios: Beim 4:0 unterliefen der Kroatin Moulton gleich zwei Eigentore.

Nach dem 9:0 gegen Russland und dem 13:0 in Slowenien gelingt den deutsche Fußballerinnen in der WM-Qualifikation diesmal kein Schützenfest. Kurios: Beim 4:0 unterliefen der Kroatin Moulton gleich zwei Eigentore.

 

Frankfurt/Main - Ohne Glanz und mit kroatischer Hilfe haben die deutschen Fußballerinnen ihre Pflicht erfüllt und ihr drittes WM-Qualifikationsspiel gewonnen. Beim 4:0 (0:0) gegen Kroatien am Mittwoch in Frankfurt/Main tat sich der Europameister aber lange schwer, ehe der Sieg noch standesgemäß ausfiel. Celia Sasic (52.), die Kroatin Helenna Moulton mit gleich zwei Eigentoren (56./61.) sowie Luisa Wensing (80.) erzielten vor 6104 Zuschauern die Treffer.

„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Aber wir wussten, dass der Gegner irgendwann nicht mehr mithalten kann“, sagte Lena Goeßling nach dem überraschend harten Stück Arbeit gegen den 63. der Weltrangliste. Torhüterin Nadine Angerer verlebte im Frankfurter Volksbank-Stadion zwar einen ruhigen Abend, räumte aber ein: „Jeder erwartet von uns deutliche Siege. Wenn wir dann mal nicht ganz so hoch gewinnen, fühlt sich das schon fast wie eine Niederlage an.“

Mit neun Punkten nach drei Spielen führt die Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Gruppe 1 aber weiter souverän an. Die nächste Partie auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2015 in Kanada bestreitet die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid am 23. November in der Slowakei.

Neid, die die verletzte Lira Bajramaj durch deren Frankfurter Vereinskollegin Melanie Behringer ersetzte, war nicht einmal unzufrieden: „Kroatien hat sich in der ersten Hälfte taktisch sehr gut verhalten. Aber wir haben 4:0 gewonnen und aus den beiden Spielen sechs Punkte gemacht. Das war unser Ziel“, sagte die Bundestrainerin vier Tage nach dem 13:0 in Slowenien.

Weitere Chancen resultierten meist aus Distanzschüssen

Doch wer gegen die zweitklassigen Kroatinnen ein ähnliches Feuerwerk erwartet hatte wie am Samstag in Koper, sah sich enttäuscht. Zwar war der achtmalige Europameister auch im dritten Länderspiel-Vergleich nach den deutlichen Siegen 1994 (7:0 und 8:0) hoch überlegen, doch mit dem Toreschießen haperte es. Selbst beste Chancen konnte die DFB-Elf bis zur Pause nicht nutzen.

Fast ein Kunststück brachte Top-Torjägerin Sasic in der 22. Minute zustande: Nach einem Freistoß von Dzsenifer Marozsan von der linken Seite brauchte die 25-Jährige den aufspringenden Ball aus einem Meter nur noch über die Torlinie zu drücken, doch stattdessen lenkte sie ihn unbedrängt über das von Doris Bacic gehütete Gehäuse.

Weitere Chancen resultierten meist aus Distanzschüssen. Anja Mittag (40.) verpasste per Kopf den Führungstreffer. Die Balkan-Kickerinnen hatten ihrerseits durch Katarina Kolar (28.) sogar die Möglichkeit zur Führung, doch ihr Schrägschuss ging knapp vorbei.

„Diese Ausgeglichenheit ist man gar nicht mehr gewohnt, wenn unsere Frauen spielen“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der gleichwohl zur Halbzeit noch „optimistisch“ war. Und er behielt recht: Nach einer Flanke von Marozsan stieg Sasic hoch und brach mit dem 1:0 per Kopf endlich den Torbann.

Kurios allerdings kamen die beiden nächsten Treffer zustande. Linksverteidigerin Moulton unterlief ein Eigentor-Doppelpack: Nach einem zunächst abgewehrten Schuss von Anja Mittag lenkte die Kroatin den Ball ins eigene Netz. Nur fünf Minuten später war der Pechvogel nach einem Marozsan-Freistoß mit dem Kopf wieder zur Stelle und überwand ihre eigene Keeperin. In der Schlussphase erhöhte die für Bianca Schmidt spielende Wolfsburger Rechtsverteidigerin Wensing mit ihrem ersten Länderspieltor zum 4:0-Endstand.