Die Esslinger Stadtverwaltung will ihre Pläne für einen Umzug der Bibliothek vom Bebenhäuser Pfleghof ins frühere Modehaus Kögel im April vorstellen.

Die Hängepartie um die Zukunft der Esslinger Stadtbücherei wird noch ein Weilchen weitergehen, doch nun scheint ein Ende – wie schon häufiger in den vergangenen drei Jahrzehnten – in Sicht zu sein. In seiner Neujahrsansprache hatte OB Matthias Klopfer Anfang Januar angekündigt: „Im Mai werden wir über die neue Stadtbücherei entscheiden.“ Auf Anfrage unserer Zeitung hat die Stadt ihren Zeitplan nun genauer aufgeschlüsselt: Spätestens Ende Juni soll klar sein, ob die Bibliothek ins frühere Modehaus Kögel umzieht oder ob sie im Bebenhäuser Pfleghof bleibt, für dessen Modernisierung die Pläne längst in der Schublade liegen.

 
Bislang ist die Esslinger Stadtbücherei im Bebenhäuser Pfleghof zuhause. Foto: Roberto B/ulgrin

Im Juni 2018 hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, eine neue Bücherei zwischen Küferstraße und Kupfergasse zu bauen. Per Bürgerentscheid wurde dieser Beschluss im Februar 2019 mit klarer Mehrheit korrigiert: Die Bibliothek sollte im Pfleghof modernisiert und um das Nachbarhaus Heugasse 11 erweitert werden. Dann drückte der OB „die Pausentaste“ – im Dezember 2022 beschloss der Gemeinderat eine „kleine, feine Sanierung“ des Pfleghofs ohne Heugasse 11. Und auch diese Pläne liegen auf Eis, seit der OB im September 2023 das frühere Modehaus Kögel als Bücherei-Standort ins Gespräch gebracht hat.

Gutachten noch unter Verschluss

OB Matthias Klopfer könnte sich eine Bibliothek im früheren Modehaus Kögel vorstellen. Foto: Roberto B/ulgrin

Die Stadtverwaltung hatte im Februar 2024 erste Pläne für einen Umzug der Bücherei ins Kögel-Gebäude vorgelegt, die Entscheidung sollte zunächst im Mai 2024, dann im September und schließlich zum Jahresende fallen. Bis dahin sollte ein detailliertes Gutachten zeigen, ob sich das Kögel-Gebäude für die Bücherei eignen würde, welche Kosten auf die Stadt zukommen würden und ob ein Umzug wesentliche Vorteile gegenüber der von den Bürgerinnen und Bürgern beschlossenen Modernisierung und Erweiterung des bisherigen Standorts bringen würde. Das angekündigte Gutachten ist zwar inzwischen fertig, soll aber erst öffentlich gemacht werden, wenn die Stadtverwaltung ihre Pläne am 7. April im Gemeinderat vorstellt. Am 12. Mai ist eine gemeinsame Sitzung des Verwaltungs- und des Kulturausschusses zur Vorberatung geplant, entscheiden soll der Gemeinderat am 26. Mai oder am 30. Juni 2025. „Je nach Verlauf der Vorberatung“, wie es im Rathaus heißt.