Mit einem „Marktfrühstück“ und Aktionen wird der Fellbacher Wochenmarkt aufgefrischt. Auch in anderen Städten des Rems-Murr-Kreises werden die Märkte mit Aktionen aufgepeppt.
Fellbach - Einkaufen, bummeln und dann Freunde treffen und einen Café trinken – so sieht für viele Marktbesucher ein schöner Auftakt ins Wochenende aus. Da beim Fellbacher Wochenmarkt offenbar viele ein gastronomisches Angebot vermissten, gibt es seit kurzem ein Marktfrühstück beim Roten Hirsch. Laut einer Umfrage der Stadt bei 200 Bürgern hatten im Juni ein Großteil der Befragten vermisst, dass es kein direktes gastronomisches Angebot gibt. Das hat sich nun geändert, außerdem soll der Markt ebenso wie der Schmidener Wochenmarkt mit Aktionen aufgewertet werden.
Am Samstag ging das Marktfrühstück in die zweite Runde. So konnte man sich auf der Terrasse beim Roten Hirsch zum Plausch treffen. Zunächst probeweise angedacht, komme das Angebot bereits so gut an, dass es weitergeführt werde. „Wir werden dies beibehalten, so lange es auf Resonanz stößt“, sagt der Rote-Hirsch-Chef Christian List.
Nicht nur gastronomisch wurde den Marktbesuchern Neues serviert: Die Popmusic School Fellbach präsentierte sich und es gab von der Band Lost’n’Found, bestehend aus Lehrern und Schülern, schwungvolle Klänge – unplugged. „Es kam viel positive Resonanz“, sagte Schulleiterin Constanze Bolliger, die selber vor Ort war und über die Einrichtung informierte, die in diesem Jahr ihr 20-Jahr-Jubiläum feiert.
Die Popmusic School Fellbach mit ihren rund 500 Schülerinnen und Schülern und 30 Lehrkräften sei eine der größten privaten Musikschulen im Land. Die Schule wurde vom Lockdown hart getroffen. Doch schnell sei der Online-Unterricht ausgebaut worden in einem „gesicherten Raum“, berichtete Constanze Bolliger. Die Marktbesucher konnten sich bei sonnigem Sommerwetter auf den Tag einstimmen lassen und erhielten Infos zu den vielfältigen Kursen, die die Popmusic School mit Sitz in der Schorndorfer Straße 25 bietet.
„Ich bin froh, dass wir wieder Unterricht anbieten können“, sagte Bolliger. Beispielsweise kann man sich beim Cajon-Workshop noch anmelden. Mit neuen Ideen im Gepäck warb sie auch für die Aktion unter dem Titel Stop-Corona-Blues-Pate. Mit dieser Initiative will die Schule Kinder und Jugendliche unterstützen, die sich Musikunterricht nicht leisten können.
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Angetan von den Klängen war auch Christl Widmayer, die jeden Samstag den Wochenmarkt besucht. Für Imker Eckard Berlin blieben die beschwingten Töne eher Nebensache. „Ich denke, die meisten meiner Kunden kommen wegen des guten Honigs“, sagte er. Und vielleicht mancher besonderer Aktion. So bietet er eigens einen Schmelzhonig für vier Euro an, für Menschen mit kleinerem Geldbeutel. Immer wieder spende er einen Karton des Honigs an verschiedene Tafeln. Für kurze Wege vom Erzeuger zum Kunden steht auch Stefan Beck vom gleichnamigen Fellbacher Familienbetrieb für Wein- und Obstbau. Viele eigene Produkte und die regionaler Partner bietet er seit Jahrzehnten auf dem Fellbacher Markt an.
„Es ist sehr schön mit der Musik und dem gastronomischen Angebot“, sagte Monika Siegmund, die am Stand der Fellbacher Schnittrosen Kunden bediente. Die Fellbach-Rosen, die zum Stadtjubiläum erblühen, seien an diesem Morgen schon ausverkauft. Doch man müsse was machen, ist die Händlerin überzeugt. Sie würde es geschickt finden, wenn noch ein Marktbeschicker mit Fisch gewonnen werden könnte. Auch Joachim Bleyer mit seinem Geflügel- und Eierstand findet die Wochenmarktaktionen gut: „Das bringt Leben rein.“
Dass ein Wochenmarkt ein Baustein ist, um Leben in die Stadt zu bringen, ist Sonja Zielke, der Sprecherin der Werbegemeinschaft nördliche Bahnhofstraße bewusst. „Umso mehr bedauere ich, dass der Markt an der Pauluskirche aufgegeben wurde“, sagt sie. Sie hofft auf eine andere Aufwertung der Einkaufstraße wie eine schöne Dekoration des öffentlichen Raumes.
Auch in anderen Städten des Kreises finden Aktionen auf den Wochenmärkten statt. In Waiblingen organisiert die Wirtschaft Tourismus Marketing Gesellschaft mit einigen Beschickern Hofführungen. Am 11. September zeigt etwa der Wochenmarkt-Beschicker Christian Medinger, was alles hinter der Arbeit mit den Reben steckt. Eine Teilnahme ist nur mit einem vorher gebuchten Ticket möglich.
Auch in Schorndorf ist einiges los auf dem Wochenmarkt. Bis Ende November gibt es einen Lieferservice. Die Schülerfirma „Greenbooks“ vom Burg-Gymnasium liefert Einkäufe kostenlos mit dem Lastenrad in Schorndorf aus. Voraussichtlich am 25. August wird ein Pilzsachverständiger da sein, der Funde vor Ort begutachtet. Und im Herbst soll die Aktion „Plastikfrei – scho dabei“ in Schorndorf ins Leben gerufen werden. In Fellbach sind am 7. August „Die Wortköche“ zu Gast. Nach einer Pause soll es ab 2. Oktober wieder Markt-Attraktionen geben, diese werden im Internet unter https://www.fellbach.de/markt angekündigt.
