Am Donnerstag, 8. September, bieten fünf Händler zum ersten Mal ihre Waren auf dem Wochenmarkt vor dem Waldheim Sonnenwinkel feil.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Dachswald - Jetzt fehlen nur noch die Kunden. Monate lang hat die Bürgervereinsvorsitzende Sigrid Beckmann dafür gekämpft, dass es im Dachswald wieder eine Nahversorgung gibt. Eigentlich sollte es ein Laden sein. Aber daraus wurde nichts. Nun gibt es zumindest einen Wochenmarkt. Am Donnerstag, 8. September, bauen die Händler ihre Stände zum ersten Mal auf dem Platz vor dem Waldheim Sonnenwinkel an der Barchetstraße auf. Von da an bieten sie jeden Donnerstag von 8 bis 13 Uhr ihre Waren feil.

 

„Wir freuen uns. dass wir das geschafft haben“, sagt Beckmann. Mit „wir“ meint sie neben dem Bürgerverein auch die Evangelische Kirchengemeinde, die Märkte Stuttgart und die Wirtschaftsförderung.

Denn bei dem Projekt ziehen alle an einem Strang. Die Kirche stellte den Platz zur Verfügung, die Märkte Stuttgart und die Wirtschaftsförderung suchten nach Marktbeschickern. Und das mit Erfolg. Auf dem Markt im Dachswald wird es fünf Stände geben. An diesen bieten die Händler Obst und Gemüse, Backwaren, Eier und Nudeln, Fleisch und Wurst sowie ausländische Spezialitäten an.

Der Platz ist gut geeignet

Die Stadt hat ein Faltblatt drucken lassen. Die Mitglieder des Bürgervereins haben dieses verteilt. Und insbesondere Beckmann hat immer wieder die Werbetrommel gerührt. „Ich weiß, noch sind Ferien. Aber ich hoffe, dass viele schon aus dem Urlaub zurück sind und dass sich am Donnerstag viele mit uns darüber freuen, dass wir es soweit geschafft haben“, sagt Beckmann. Der Markt sei für die Bürger. Die müssen nun auch kommen. Beckmann betonte in der Vergangenheit immer wieder, dass jeder Stand vier Räder unten dran habe und ganz schnell wieder weg sei, wenn die Umsätze nicht stimmten.

Der erste Markttag im Dachswald wird gefeiert. Für Donnerstag, 8. September, ist ein Stehempfang geplant. Beginn ist um 8 Uhr. Auf dem Programm stehen unter anderem Reden. Neben der Bürgervereinsvorsitzenden werden auch der Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt, die Pfarrerin Mirja Küenzlen und die Leiterin der Wirtschaftsförderung, Ines Aufrecht, die Kunden begrüßen.

Der Platz bei der Dachswaldkirche scheint für einen Markt gut geeignet. Er ist groß genug und gut zu erreichen. Zudem befindet sich dort bereits die Post. Und zwar in Form einer Holzhütte, in der montags bis samstags für jeweils eine Stunde sämtliche Postdienstleistungen angeboten werden. Geplant ist, die Öffnungszeiten der Post auf die Marktzeiten abzustimmen, so dass einer vom anderen profitieren kann. Außerdem befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Markt der evangelische Kindergarten und eine Einrichtung, in der Tagesmütter Kinder betreuen. So gibt es zumindest ein bisschen Laufkundschaft. Nicht zuletzt leben im Waldheim Sonnenwinkel derzeit Flüchtlinge. Ein Markt als Treffpunkt könnte für sie eine gute Möglichkeit sein, neue Kontakte zu knüpfen.

Die zweitbeste Lösung

Eigentlich war ein kleiner Laden die bevorzugte Lösung für die etwa 5000 Menschen im Dachswald. Lange Zeit hatte es ein Geschäft am Knappenweg 53/55 gegeben. Bis der Eigentümer verstarb und das Grundstück an einen Investor verkauft wurde. Dieser war zwar bereit, zusätzlich eine Ladenfläche zu bauen, aber nicht auf Kosten seines Gewinns. Letztlich waren die Pläne, die er der Stadt vorlegte, mit dem Baurecht nicht zu vereinbaren.