Die fehlgeleitete SMS des Stuttgarter Bürgermeisters Werner Wölfle ist auch im Internet von Parteifreunden und -gegnern kommentiert worden.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Thea Bracht (tab)

Stuttgart - Über die fehlgeleitete Wut-SMS des grünen Bürgermeisters Werner Wölfle haben sich nicht nur viele Stuttgarter amüsiert. Auch überregional berichteten die Medien über die peinliche Panne. „Versand ohne Verstand“, titelte etwa die Süddeutsche Zeitung, „Rausgeschwätzt per SMS“ die FAZ.

 

Bei Twitter und Facebook kommentierten zahlreiche Nutzer das „SMSGate“. „Die Medienkompetenz der Grünen zeigt sich schon beim Versenden von SMS. Und die wollen die Piraten schlagen?“, lästerte Sebastian Weigle in einem Tweet. Der Nutzer Bernhard hingegen ärgerte sich vor allem über die Medienberichterstattung: „Das mit der SMS ans Fax schick Mißgeschick so aufzubauschen halte ich für niveaulos und lächerlich!“ Mit Humor nahm der grüne Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer die Sache. In seinen Tweet verpackte er ironische Seitenhiebe auf Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast, die bekanntlich gerne per SMS kommunziert: „FTD sehr lustig: ’Der Mensch ist des Menschen #Wölfle’. Was lernt uns das? ‚Langsam’ emailen+twittern (Kretsch)! Pass bitte auf, Renate!" Kretschmann hatte am Dienstag geraten, beim Simsen müsse man „langsam sein und aufpassen“.

Im sozialen Netzwerk Facebook eröffneten Stuttgart-21-Befürworter prompt eine Gruppe namens „Was Werner Wölfle auch noch per SMS schreiben wollte“, um auf dieser Plattform die grünrote Regierung zu kritisieren. Verspottet wird zum Beispiel der Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne): „Ich finde unseren Hermann auch nervig. Und deswegen betrinke ich mich jetzt. Gruß W.W.“

Werner Wölfle hatte versehentlich der Lokalredaktion der Stuttgarter Nachrichten mitgeteilt, dass es ihm „peinlich“ sei, dass der Kreisvorsitzende der Stuttgarter Grünen einen Posten im Staatsministerium bekommen hat. Die SMS war eigentlich für einen Freund bestimmt.