Das Rennen um das Wort des Jahres 2021 machte „Wellenbrecher“, gefolgt von „SolidAHRität“ auf Platz 2. Den dritten Platz sicherte sich „Pflexit“. Welche Bedeutungen die jeweiligen Begriffe haben und welche es außerdem in die Top 10 geschafft haben, erfahren Sie hier.

Digital Desk : Saskia Ebert (sne)

Zum 45. Mal wurden die Wörter des Jahres von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bekannt gegeben. Das Wort „Wellenbrecher“ schaffte es bis an die Spitze. Erstmals 1971 und regelmäßig seit 1977 wird das Wort des Jahres von den Mitgliedern des Hauptvorstandes sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern der GfdS gewählt. Die Wahl ergibt sich aus einer Sammlung von mehreren Tausend Belegen verschiedener Medien sowie Einsendungen der Öffentlichkeit. Die Wörter des Jahres sind Ausdrücke, die das Jahr auf besondere Weise charakterisieren.

 

Wort des Jahres 2021 – Top 3 und ihre Bedeutungen

1. Wellenbrecher

Aufgrund der Corona-Pandemie nahm das Wort, das ursprünglich aus dem Küstenschutz und Schiffbau bekannt ist, neue Bedeutungen an. Der Begriff steht für alle Maßnahmen, die nötig sind, um die 4. Corona-Welle zu brechen. Neben der oben genannten Bedeutung beschreibt er auch die Maßnahmen gegen COVID-19 oder auch den Zeitraum, in dem solche Maßnahmen gelten sollen. In Bezug auf die Corona-Pandemie sind solche übertragenen Verwendungsweisen jahrestypisch. Ob eine langfristige Nutzung bestehen bleibt, hängt von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab.

2. SolidAHRität

Platz 2 nimmt Bezug auf die Flutkatastrophe in Westdeutschland, insbesondere im Ahrtal. Hintergrund ist die Wortkreuzung aus Solidarität und dem Flussnamen Ahr. Der Begriff beschrieb ursprünglich eine Hilfsaktion für hochwassergeschädigte Winzer, wurde dann aber auch für die allgemeine Hilfsbereitschaft von Spenden sowie für die Unterstützung vor Ort verwendet.

3. Pflexit

Die Wortkreuzung aus Pflege und Exit hat seinen Hintergrund im Pflegenotstand und beschreibt den Ausstieg aus der Pflege. Aufgrund harter Arbeitsbedingungen und/oder schlechter Bezahlung geben Pflegekräfte ihren Beruf auf.

Weitere Wörter, die zur Auswahl standen:

4. Impfpflicht

Diskussion über eine Impfpflicht in der 4. Welle der Corona-Pandemie.

5. Ampelparteien

Aufgrund der Bundestagswahl 2021 und der Entstehung einer Koalition zwischen SPD (rot), FDP (gelb) und den Grünen (grün) steigt die Verwendung des bereits bekannten Wortes „Ampelparteien“.

6. Lockdown-Kinder

Definiert die Probleme von Kindern seit Beginn der Pandemie (Online-Unterricht, Beschränkung sozialer Kontakte, Zunahme häusliche Gewalt, psychische Erkrankungen, …).

7. Booster

„Booster“ wird aus dem Englischen übertragen und bedeutet Auffrischungsimpfung, die in Bezug auf die Corona-Pandemie eine 3. Impfung zum zufriedenstellenden Schutz darstellt.

8. Freitesten

Hierbei geht es um ungeimpfte sowie nicht-genesene Personen, die pandemiespezifische Beschränkungen durch einen Corona-Test umgehen können.

9. Triell

„Triell“ steht für „Duell zu dritt“. Das Wort existiert schon länger, wurde aber in Bezug auf die Bundestagswahl 2021 wieder mehrfach verwendet. Hierbei dreht es sich um die Fernsehdebatten der drei Spitzenkandidaten.

10. Fünf nach zwölf

„Fünf nach zwölf“ stellt eine Weiterentwicklung der Formulierung „fünf vor zwölf“ dar. In Bezug auf den Klimawandel und die Pandemiebekämpfung steht der Begriff für zu spätes Handeln bei einem bestimmten Problem.

Jugendwörter des Jahres 2021

Neben dem Wort des Jahres wurde auch das Jugendwort des Jahres gewählt. Durchsetzen konnte sich das Wort „cringe“ . Platz zwei belegte „sus“, gefolgt von „sheesh“ auf dem dritten Platz. Weitere Wörter zur Auswahl waren:

  • Wild / wyld
  • Digga / Diggah
  • Akkurat
  • Same
  • Papatastisch
  • Geringverdiener
  • Mittwoch

Alle Informationen zum Jugendwort des Jahres 2021 finden Sie hier.