Hubert Hiller hat in Schwäbisch Gmünd alles, was er braucht: die Infrastruktur einer Kleinstadt, Freunde und Bekannte. Als Pendler nach Stuttgart nutzt er inzwischen das Auto, entnervt von der Unzuverlässigkeit der Bahn.

Schwäbisch Gmünd - Hubert Hiller und seine Frau sind dort zuhause, wo die Stuttgarter am Wochenende Erholung suchen. Im Schwäbisch Gmünder Stadtteil Rehnenhof/Wetzgau hat man die Alb vor der Tür. Unter der Woche ist es anders herum: Hubert Hiller leitet seit 2004 das Verwaltungszentrum des katholischen Stadtdekanats Stuttgart. Der 61-Jährige und seine Frau sind beide in Gmünd geboren und aufgewachsen. 1989 haben sie ihr Reihenhaus zu einem damals marktüblichen Preis gekauft; heute müssten sie dafür etwa den gleichen Betrag ausgeben – allerdings in Euro, nicht mehr in D-Mark.

 

Kindergarten, Schulen, alle vier Großeltern, die Stadt – alles sollte in erreichbarer Nähe sein. Bevor der Verwaltungsfachmann nach 25 Jahren im Rathaus seiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd seine Bewerbung nach Stuttgart abschickte, hielten Hillers Familienrat. Ein Umzug, das war danach klar, kam für die Hillers und ihre vier Kinder, die damals zwischen acht und 17 Jahre alt waren, nicht in Betracht: „Die Kinder wollten nicht auf ihre gewohnte Umgebung und ihren Freundeskreis verzichten“, sagt der 61-Jährige. Seitdem pendelt er. Viele Jahre nahm er die Bahn, mittlerweile ist er aufs Auto umgestiegen, weil sowohl die Zuverlässigkeit als auch die Pünktlichkeit doch deutlich gelitten habe. Die Kinder sind inzwischen aus dem Haus. In die Großstadt zieht es Hillers trotzdem nicht. „In Schwäbisch Gmünd“, sagt er, „sind wir daheim“.

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