Die Weißenhofsiedlung ist jetzt offiziell im Besitz der städtischen Wohnbautochter SWSG. Lob gab es für den Kauf auch von einer Bundestagsabgeordneten.

Stuttgart - Die Weißenhofsiedlung ist nun auch offiziell in städtischer Hand: Die Stadt bestätigte am Donnerstag den Kauf des historischen Kulturdenkmals, das bisher im Eigentum des Bundes war. Schon im Oktober hatte der Aufsichtsrat des städtischen Wohnungsunternehmens SWSG dem Erwerb des ikonischen Ensembles zugestimmt. Knapp 17 Millionen Euro wollte man dafür in die Hand nehmen. Damals stimmten die Mitglieder des Aufsichtsrats zu, dass die Übernahme und Verwaltung des Denkmals besser bei der SWSG angesiedelt sei als bei den städtischen Ämtern. „Nachdem es in der Vergangenheit Pläne gegeben hat, die Weißenhofsiedlung an private Investoren zu verkaufen, ist das für die Bewohner nun die beste Lösung“, sagt auch SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Vogt in einer aktuellen Pressemitteilung.

 

Der Wert der Siedlung wurde detailliert ermittelt

Frühere Anlaufe, die Weißenhofsiedlung zu kaufen, waren zuvor gescheitert. Grund dafür waren Schätzungen über den Wert des Areals: Ist der nämlich zu gering angesetzt, würden sich die Stadt und ihre Wohnungsbautochter vielleicht eine schwere Hypothek aufhalsen. Wird er hingegen zu hoch geschätzt, müsste der Bund, der bisher Eigentümer der Siedlung ist, schwere Abstriche hinnehmen. Um das zu vermeiden, ging man dieses Mal tief ins Detail und bewertete den Wert der Siedlung Haus für Haus, um den Sanierungs- und Modernisierungsaufwand genauer erfassen zu können.

Die 1927 erbaute Werkbund-Ausstellung zählt heute zu den Berühmtheiten der architektonischen Moderne. Unter anderem finden sich dort verschiedene Bauten des Architekten Le Corbusier. Zwei der Gebäude gelten inzwischen als Unseco-Weltkulturerbe.