Im S og der Landeshauptstadt sind Wohnungen und Häuser im Kreis im Jahr 2019 deutlich teurer geworden.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Die Preise für Wohnungen sowie Ein- und Zwei-Familienhäuser im Landkreis Esslingen steigen weiter – fast schon in kaum noch bezahlbare Bereiche. Das ist die Erkenntnis der Fachleute der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen (KSK), die wieder den Immobilienpreisspiegel für den Landkreis veröffentlicht haben. Wie sieht die Entwicklung in den großen Städten und Gemeinden aus?

 

Teur Bauplätze rund um Esslingen

In Esslingen steigen die Bauplatzpreise weiter. Für den Quadratmeter erschlossenen Baulands in guter Lage bezahlen Interessenten oft 900 Euro und mehr. Die Neubaupreise für Eigentumswohnungen bewegen sich zwischen 4500 und 6700 Euro pro Quadratmeter. Für Entlastung auf dem Mietwohnungsmarkt, so die Einschätzung der KSK, könnten die in der Weststadt geplanten Mikroappartements sorgen. Hoch ist die Nachfrage nach älteren und deshalb auch noch etwas günstigeren Reihenhäusern und Doppelhaushälften aus den 1950er und 60er Jahren. Dem Trend zu kleineren Wohneinheiten tragen Plochingen und benachbarte Gemeinden wie Wernau, Hochdorf und Aichwald Rechnung, indem sie Baugebiete für Doppel- und Reihenhäuser ausweisen. Im verkehrsgünstig gelegenen Plochingen werden Grundstückpreise von bis zu 600 Euro pro Quadratmeter verlangt.

Nürtingen holt auf

Nach Einschätzung der KSK entwickelt sich die Hölderlinstadt Nürtingen zum lebens- und wohnenswerten Zentrum. Begehrt sind attraktive Wohnlagen wie am Säer, Lerchenberg oder Steinenberg. Laut Klaus Eppinger, dem Leiter des KSK-Immobiliencenters Nürtingen, sind derzeit gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften bis 500 000 Euro besonders stark nachgefragt. Hohes Interesse gibt es auch an Wohnungen in Neuffen.

Boomtown Kirchheim

Den kräftigsten Entwicklungsschub im Landkreis Esslingen erlebt derzeit die Stadt Kirchheim. Dort entsteht in Zentrumsnähe mittelfristig Wohnraum für rund 2000 Menschen. „Kirchheim ist ein prosperierender Standort, der mit seinem S-Bahn-Anschluss auch für Pendler attraktiv ist. Weitere Anziehungskraft übt die Innenstadt mit ihrer intakten Händlerstruktur aus. Auf Sicht wird sich die Stadt deshalb am stärksten entwickeln“, prognostiziert Rainer Sommer, der Leiter des Immobiliencenters Kirchheim. Die Nachfrage nach Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen sei besonders hoch. Die Höhen- und Halbhöhenlagen der Teckstadt zählten zu den attraktivsten im ganzen Landkreis. Freistehende Einfamilienhäuser werden mit Preisen von teilweise mehr als 1,4 Millionen Euro gehandelt.

Attraktiver Filderraum

Das stärkste Preiswachstum der vergangenen Jahre verzeichnen wiederum die Filder. „Der geplante Ausbau der Stadtbahn bis nach Neuhausen wird das Straßennetz entlasten und verbessert die Perspektiven für Pendler“, sagt Maria-Rosa Munzio-Schneider, die das KSK-Immobiliengeschäft auf den Fildern betreut. Wie begehrt das Fildergebiet mit seiner Nähe zu Flughafen, Messe und Landeshauptstadt sei, belege das von mehreren Investoren getragene Bauprojekt Akademiegärten: Auf dem Gelände der ehemaligen Sparkassenakademie Neuhausen entsteht in den kommenden Jahren ein Wohnquartier für bis zu 800 Menschen. Die ersten knapp 30 Eigenheimgrundstücke wurden umgehend verkauft. Weitgehend bebaut ist der Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park. In der Gunst der Käufer liegt Leinfelden-Echterdingen ganz vorne. In den besten Wohnlagen Ostfilderns und Leinfelden-Echterdingens werden für Eigentumswohnungen Quadratmeterpreise von 6000 Euro und mehr bezahlt.