Der Stadtseniorenrat berät seit einem Jahr einmal im Monat zu seniorengerechtem Wohnen. Die Beratung umfasst zwei Bereiche: zu Hause wohnen bleiben oder in betreutes Wohnen gehen.

Möhringen - Ulrich Klingele zieht nach dem ersten Jahr ein positives Fazit: „Im Schnitt sind es vier bis fünf Gespräche pro Termin“, erzählt der Möhringer Delegierte des Stadtseniorenrats Stuttgart. Er und die Delegierte Ursula Minges bieten die monatliche Beratung gemeinsam an; immer am vierten Donnerstag im Monat, im Bürgertreff am Oberdorfplatz. Es ist das erste Angebot des Stadtseniorenrats zu diesem Thema. Sollte es weiterhin gut laufen, wolle man es auf die anderen Stadtbezirke ausdehnen, berichtet Klingele.

 

Singles und Paare kommen gleichermaßen in die Sprechstunde, stets sind es jedoch Einzelgespräche mit den Ratsuchenden und niemals in einer Gruppe. „Weil ja doch sehr viel Privates und Persönliches angesprochen wird“, erklärt Ulrich Klingele. Ob Kinder da sind, wie der Kontakt mit ihnen ist, wie die finanziellen Möglichkeiten aussehen und so weiter. Daher bitte man auch um eine Anmeldung.

Das Zuhören ist das A und O

Am wichtigsten, beschreibt der 67-Jährige seine Tätigkeit, sei es, Ohren zu haben. Und zwar zum Zuhören. „Viele wollen eine Bestätigung haben, dass sie richtig liegen. Sie haben sich schon viele Gedanken gemacht, bevor sie in die Beratung kommen.“ Gänzlich unbedarft seien die wenigsten. Die Beratung umfasst zwei Bereiche: zu Hause wohnen bleiben oder in betreutes Wohnen gehen. Für beide Varianten haben Minges und Klingele ein reiches Sortiment an Ratschlägen, Hinweisen, Adressen, Telefonnummern, Hilfsangeboten und Informationsbroschüren parat. Wie kann man die Wohnung barrierefrei umbauen? Welche betreute Wohnform ist die richtige? Das sind nur zwei von vielen Fragen, die die beiden beantworten können. „Wir sehen uns als diejenigen, die die gebündelten Informationen weitergeben. Wir sind die erste Anlaufstelle und helfen Hemmungen abzulegen, weitere Hilfsangebote anzunehmen“, beschreibt Klingele.

Aus Erfahrung weiß er: „Die meisten wollen gerne zu Hause bleiben so lange es geht.“ Entscheidend sei dabei, sich frühzeitig zu kümmern. „Spätestens bei Renteneintritt sollte man anfangen, sich Gedanken über das Alter und die Vorsorge zu machen und seine Angelegenheiten zu regeln“, sagt er.

Aus diesem Grund beraten die Delegierten des Stadtseniorenrats auch zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten, jeden ersten Dienstag im Monat im Bürgerhaus Möhringen; in Vaihingen in der Stadtteilbibliothek, das nächste Mal am 16. Oktober um 10 Uhr.