Bürger beklagen im Bezirksbeirat, dass nach wie vor Busse und Lastwagen durch das Wohngebiet im Westen von Stuttgart-Vaihingen fahren. Sie haben auch einen Lösungsvorschlag mitgebracht.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Das Problem, vermutet Evelyn Kimmel, sind die Navigationsgeräte. Sie leiten die Lastwagen durch das Wohngebiet rund um Gründgensstraße und Stoßäckerstraße. Die Wege allerdings sind beengt und es gibt keine Wendemöglichkeiten für die Lkw. „Immer wieder gibt es Unfälle mit parkenden Autos. Und die Verursacher begehen Fahrerflucht“, sagte Kimmel in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung. Zusammen mit anderen Anwohnern des Gebiets war sie in die Sitzung gekommen, um das Thema noch einmal anzusprechen.

 

Bereits in der Vergangenheit gab es sowohl Bürgerbegehren als auch Anträge aus dem Bezirksbeirat zur Gründgensstraße, sei es zu einer Anliegerregelung oder zu einer Verlegung der Ortsschilder. „Kann man denn nicht zumindest ein Schild aufstellen mit dem Hinweis ‚keine Wendemöglichkeit’?“, fragte Kimmel nun.

Bis zu 30 Busse fahren täglich durch die Gründgensstraße

Noch lieber wäre den Anwohnern allerdings die Absperrung der Gründgensstraße von der Pascalstraße kommend. Denn eigentlich darf man von dort nicht einfahren, das Schild jedoch wird regelmäßig ignoriert. „Und dort oben parken so viele Busse und Lastwagen der Möbelspeditionen, dass andere Fahrer denken, sie dürften dort einfahren“, sagte Kimmel. Sie forderte, die Gründgensstraße am oberen Ende abzuschranken oder einen Poller aufzustellen und den Weg nur für Radfahrer freizugeben. „So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.“

Die Fahrer der Lastwagen und Busse würden zudem oftmals den Motor laufen lassen und generell viel Dreck und Lärm verursachen. Das bestätigte Rudi Mezger. „Gerade morgens ist es extrem laut. Bis zu 30 Busse täglich fahren durch die Gründgensstraße“, sagte der Anwohner. Es sind die Busse, welche die Kinder der Kelley Baracks zur Schule bringen. „Dazu kommen noch die Möbeltransporte und der Schleichverkehr durch diejenigen, die Staus auf der Hauptstraße umgehen wollen“, sagte Mezger.

Die Lärmschutzwand ist einigen Anwohnern zu kurz

Die an der Gründgensstraße unterhalb des Autohändlers aufgestellte Lärmschutzwand, die den Krach von der Autobahn 831 abhalten soll, nutze nur einem geringen Teil der Anwohner etwas, kritisierten die Bürger. „Vor allem bei Nord-Ost-Wind produziert die Wand eher noch Lärm. Dann hören wir den Verkehr von der Autobahn und der B 14“, sagte Mezger. Peter Raetz, ebenfalls Bewohner des Gebiets, ergänzte: „Wir haben gehört, dass die Gründgensstraße während der Arbeiten auf dem Eiermann-Campus als Zufahrtsstraße für den Baustellenverkehr genutzt werden soll.“ Die Lärmschutzwand würde den Lärm des Schwerlastverkehrs dann in das Wohngebiet zurückwerfen, sagen die Anwohner. Die Kritik an der Wand ist nicht neu. Bereits kurz nach Einrichtung der Lärmschutzwand hatten Bürger bemängelt, sie sei zu kurz geraten. Auch der Bezirksbeirat hatte das Thema bereits in seinen Sitzungen aufgegriffen.

Die Vaihinger Bezirksbeiräte stimmten den Anwohnern am Dienstag zu, in Sachen Gründgensstraße noch einmal bei der Stadtverwaltung nachhaken zu wollen und die Anregung mit der Abschrankung beziehungsweise neuen Beschilderung weiterzugeben. Zudem wünschte Gerhard Wick (SÖS/Linke-plus) vom neuen Investor des Eiermann-Campus, der Düsseldorfer Gerch-Gruppe, Informationen über die Art der Zwischennutzung des Geländes bis zum eigentlichen Baubeginn für den „Garden Campus“.