Viele Haushalte zögern das Heizen hinaus, bis es nicht mehr geht. Welche Tricks dabei helfen, die Wohnung in der Übergangszeit nicht zu stark auskühlen zu lassen, lesen Sie hier.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Die Wohnung bei kalten Außentemperaturen gar nicht zu heizen, ist keine gute Idee. Warum das so ist, haben wir bereits in unserem Artikel „Was passiert, wenn man gar nicht heizt?“ erläutert. Kurz gesagt: Je kühler es wird, desto größer das Schimmelrisiko. Hinzu kommt, dass bei konstant niedrigen Innentemperaturen auch die Anfälligkeit für Infekte steigt. Abgesehen vom Wohlbefinden ist es aber unproblematisch, bis zu einer gewissen Temperaturschwelle die Heizung auszulassen, wenn regelmäßig gelüftet wird. Je nach Gebäudeart und Baujahr schwankt die Mindesttemperatur, um das Schimmelrisiko gering zu halten, zwischen 9 und 17 °C, wie diese Tabelle von den Energieexperten von heizung.de zeigt:

 

Baujahr / Gebäudetyp

Mindesttemperatur

Vor 1977

15 bis 17 Grad Celsius

1977 – 1995

14 bis 16 Grad Celsius

nach 1995 (Bau nach WSchV oder EnEV)

12 bis 15 Grad Celsius

Niedrigenergiehaus

11 bis 14 Grad Celsius

Passivhaus

9 bis 11 Grad Celsius

Lesen Sie dazu auch: Wie warm muss es in der Wohnung sein?

Allerdings fühlen sich die meisten Menschen bei Temperaturen, die konstant unter 20 °C liegen, schlicht unwohl. Da die Witterung im Moment ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit ist, herrschen schon jetzt Innenraumtemperaturen unterhalb dieser Wohlfühlschwelle. Wer die Heizung jetzt noch nicht anstellen will, kann zumindest versuchen, die Kälte so gut es geht draußen zu behalten. Dabei helfen die folgenden Tipps.

Die Kälte draußen halten

  • Dichten Sie zugige Fenster mit Dichtungsbändern ab, um zu verhindern, dass die Räume durch Zugluft auskühlen. Einfache Dichtungen können Sie für wenig Geld selbst anbringen. Zusätzlich können Sie die Fenster mit Kälteschutzfolien versehen.
  • Zugluft kann auch durch Türspalten in die Wohnung gelangen. Legen Sie Zugluftstopper vor die Türen, um die kalte Luft draußen zu halten.
  • Schließen Sie nachts die Rollläden, Vorhänge und Jalousien. Das hilft dabei, die Wohnung nicht total auskühlen zu lassen, während man schläft.
  • Öffnen Sie am Tag den Sonnenschutz, um so viel Sonne wie möglich hereinzulassen und die Wohnung aufzuwärmen.
  • Gelüftet werden muss auch trotz niedriger Außentemperaturen und ausgeschalteter Heizung. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, muss regelmäßig frische Luft in die Wohnung gelassen werden, um Schimmel vorzubeugen. Lüften Sie dann, wenn es am wärmsten ist. Also in den Mittagsstunden. So kühlt die Wohnung abends und morgens nicht unnötig aus. Nach dem Kochen und Duschen sollte überschüssige Feuchtigkeit jedoch immer direkt durch Lüften abgeführt werden.
  • Lassen Sie den Backofen nach der Benutzung offen, damit die warme Luft die Küche aufwärmt. Auch die Spülmaschine kann nach dem Waschgang offengelassen werden. Das spart nicht nur den Strom für den Trocknungsprozess, sondern hilft auch beim Aufwärmen der Küche.