Der Wirtschaftsrat der Christdemokraten fordert schnellstmöglich Reformen, um bezahlbares Wohnen zu ermöglichen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

In der Diskussion über einfaches und bezahlbares Bauen meldet sich nun auch der baden-württembergische Wirtschaftsrat der CDU zu Wort. Dessen Vorsitzender, Joachim Rudolf, fordert weniger Bürokratie, mehr Pragmatismus und schnellstmögliche Reformen des Baurechts. Rudolf: „Die einzig praktikable Lösung um den Wohnraummangel zu beseitigen, ist schnellstmöglich mehr zu bauen. Dafür muss die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.“

 

CDU fordert schnellen Bürokratieabbau

Eine schnelle Antwort, um qualitätswahrend zu bauen und zu sanieren, liege in der seriellen Fertigung. Deshalb solle sich die Landesregierung auf Bundesebene für eine bundesweite Nutzung von Typengenehmigungen für serielles Bauen einsetzen. Zudem müssten aus den 16 zum Teil divergierenden Landes- eine bundeseinheitliche Musterbauordnung geschaffen werden. „Die Boosterwirkung eines solchen Bürokratieabbaus ist nicht zu unterschätzen“, sagt Rudolf.

Gefragt sei auch mehr Pragmatismus: Da in den Ballungsräumen die Ausweisung von Bauland endlich sei, müsse verstärkt auf Umwidmung von Nicht-Wohngebäuden gesetzt werden. Potenziale lägen aber auch in der Nachverdichtung durch Aufstockung von Supermärkten, Wohngebäuden oder dem Ausbau von Dachgeschossen.

Viele Verordnungen seien Hauptverursacher der steigenden Kosten

Der baupolitische Sprecher der AfD, Miguel Klauss, begrüßt, dass „die Landesregierung die hohen Kosten rund ums Bauen endlich zur Kenntnis nimmt.“ Allein, es fehle der Wille zum politischen Handeln. Eingriffe und viele Verordnungen der Politik seien „der Hauptverursacher von drastisch steigenden Kosten“. Wegen der Erhöhung der Grunderwerbsteuer, PV-Anlagenpflicht und ständig höhere Energiestandards sei das Bauen exorbitant teuer geworden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte gegenüber unserer Zeitung angekündigt, viele Regularien und Vorschriften prüfen zu lassen, um kostengünstiges Wohnen zu ermöglichen.