Das Unternehmen will sein 7700 Quadratmeter großes Areal an der Deckerstraße in Bad Cannstatt neu sortieren: größere Filiale, Kita sowie eine Tiefgarage.

Seit 1998 sichert die Aldi-Filiale in der Deckerstraße die Nahversorgung im Cannstatter Stadtteil Seelberg. Nach einer Erweiterung der Verkaufsflächen auf heute rund 930 Quadratmeter im Jahr 2010, entstand 2017 bei der Aldi SE & Co. KG, die Eigentümerin des rund 7700 Quadratmeter großen Grundstücks ist, der Wunsch nach einem Neubau. „Der fast 25 Jahre alte Flachbau ist nicht mehr zeitgemäß“, sagte Sandra Sölch, bei Aldi Süd für den Bereich Bad Cannstatt zuständig, als sie dem Bezirksbeirat Bad Cannstatt das Bauvorhaben – Grundlage war eine Machbarkeitsstudie – vorstellte.

 

Verkaufsfläche von insgesamt 1350 Quadratmeter

Das gilt vor allem für den riesigen Parkplatz mit seinen 110 Stellplätzen. „Das Grundstück ist untergenutzt und kann viel besser ausgelastet werden“, so die Bereichsleiterin. Deshalb soll das alte Gebäude abgerissen und durch einen „nutzungsgemischten Stadtbaustein“ ersetzt werden. Neben einer Aldi-Filiale, man habe sich mit der Stadt auf eine Verkaufsfläche von insgesamt 1350 Quadratmeter geeinigt, sollen Wohnungen, eine Kita für vier Gruppen sowie eine Bäckerei oder ein Café entstehen. „Die Größe der Kita hängt jedoch vom Bedarf im Seelberg ab und welche Wohnungszahl dort errichtet wird“, sagte Sölch. Aldi Süd hoffe, an der Deckerstraße zwischen 150 und 200 Wohneinheiten bauen zu können. Was schlussendlich realisiert werden kann, muss jetzt eine Mehrfachbeauftragung mit sieben teilnehmenden Architekturbüros zeigen.

Baubeginn könnte 2024 sein

„Die Wohnungszahl ist für die Teilnehmer nicht vorgegeben“, erklärte Veronika Nemeth vom Amt für Stadtplanung und Wohnen. Laut dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell muss der Anteil des geförderten Wohnungsbaus jedoch 30 Prozent betragen. Angestrebt wird ein ausgewogener Mix aus 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen. Weitere Vorgaben für den Wettbewerb: Neben der Kita sollen noch fünf Plätze für betreutes Wohnen entstehen. Die Gebäudehöhe darf maximal vier Stockwerke entlang der Deckerstraße betragen, in Richtung Bestandsbebauung nur zwei, maximal drei Etagen. Die Vorlage für das Aldi-Projekt, es erfordert einen neuen Bebauungsplan, und die Mehrfachbeauftragung befürwortete der Bezirksbeirat einstimmig. Bedenken seitens der Fraktionen gab es beim Thema Bäckerei, da der Discounter bekanntlich Backwaren in seinem Sortiment führt. Die Stadt rechnet mit dem Aufstellungsbeschluss im kommenden Jahr. Baubeginn könnte somit frühestens 2024 sein.