Auf dem Areal der einstigen Gärtnerei Steckroth in Stetten sollen 56 Wohnungen in fünf großen Häusern gebaut werden.

Die große Gärtnerei im Osten Stettens, gegründet im Jahr 1966, hat ihre Gewächshäuser samt Verkaufsräumen aufgegeben. Auf dem 4200 Quadratmeter großen Areal gegenüber einem Discounter am Rande des Leifelder-Echterdinger Teilortes Stetten sollen neue Wohnungen gebaut werden. Mehrere Architektenentwürfe wurden im vergangenen Jahr für die Zukunft des Areals näher betrachtet. Ein Preisgericht kürte Ende September einstimmig den Siegerentwurf. „Es sind sehr gelungene Grundrisse“, lobt Benjamin Irschik, der stellvertretende Amtsleiter und Abteilungsleiter Stadt- und Bauleitplanung. Im Technischen Ausschuss (TA) der Stadt wurde dieser Siegerentwurf nun – einstimmig und vorberatend für den Gemeinderat – als Grundlage für die weitere Bauleitplanung bestimmt.

 

So sieht der Siegerentwurf aus

Im Siegerentwurf der Stuttgarter Büros Steinhoff Haehnel Architekten und Planstatt Senner sind fünf Einzelbaukörper mit unterschiedlicher Gebäudeausrichtung abgebildet. Entlang der Straße Hofer Äcker sollen die Gebäude vier Stockwerke hoch werden. Richtung Süden sollen es dann drei Stockwerke sein mit Nutzung eines Hanggeschosses. Die Dächer sollen flach geneigt sein. Insgesamt sind 56 Wohnungen geplant. In einer Tiefgarage werden 58 Stellplätze bereitgestellt. Außerdem sollen noch vier oberirdische Stellplätze angeboten werden.

Überzeugt hatte das Preisgericht am Siegerentwurf eine klare städtebauliche Setzung mit sich wiederholenden Gebäudevolumen. Der Entwurf passt sich aus Sicht der Preisrichter angemessen in die Ortsrandlage am Übergang zum Landschaftsraum ein und verzahnt sich mit diesem gekonnt.

Es ergebe sich im Gesamtbild ein „spielerisches Bild mit differenzierten Freiräumen“, heißt es in der Sitzungsvorlage der Stadt Leinfelden-Echterdingen für den TA. Zwischen den Gebäuden sind Flächen geplant, die kleine Fußwege und Aufenthaltsbereiche im Freien bieten. Zur Straße Höfer Äcker gibt es dagegen eine klare Raumkante mit gleichzeitig eindeutigen Zugängen ins neue Quartier. Neben den Wohnungen soll es auch Möglichkeiten für Gewerbe-, Gemeinschafts- und Quartierräume geben.

Die Hanglage des Geländes stellte eine Herausforderung dar. Deshalb sind auch einige Maisonnettewohnungen geplant, die mit großen Treppen einen Übergang zum freien Landschaftsraum haben sollen.

Der Bedarf an Wohnungen ist groß

Nachdem es sich abgezeichnet hatte, dass die Gärtnerei aus nicht näher beschriebenen privaten Gründen das Grundstück nicht mehr als Gärtnerei nutzen wollte, wurde es von der Firma BPD Immobilienentwicklung GmbH gekauft. Das Unternehmen hatte in Abstimmung mit der Stadt die Mehrfachbeauftragung von drei Architektenbüros übernommen. Die Abstimmung mit der Stadt war notwendig, weil für die Neubebauung des Grundstücks mit Wohnungen der Bebauungsplan geändert werden musste. Andernfalls wäre an dieser Stelle kein Wohnungsbau zulässig gewesen.

Kritisiert wurde in der Vergangenheit, dass durch die Umwidmung der Fläche für neue Wohnungen Gewerbefläche in Leinfelden-Echterdingen ohne direkten Ersatz an anderer Stelle aufgegeben wird. Gleichzeitig überwog die Einsicht, dass an der Stelle der ehemaligen Gärtnerei kein neuer Gewerbebetrieb angesiedelt werden sollte.

Hintergrund ist, dass es einerseits weiter einen großen Bedarf an Wohnungen gibt. Darüber hinaus dehnte sich die Wohnbebauung in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter in Richtung Osten aus.