Wohnungsbau in Stuttgart-Möhringen 890 Unterschriften gegen Bebauung

Rüdiger Reinboth vertritt die Schutzgemeinschaft Rohrer Weg seit vielen Jahren. Foto: Alexandra Kratz

Die Schutzgemeinschaft Rohrer Weg wendet sich gegen eine Bebauung von Freiflächen in den Möhringer Gebieten Trautäcker und Salzäcker. Sie hat 890 Unterschriften gesammelt.

Der Verein Schutzgemeinschaft Rohrer Weg hat seit Juli 890 Unterschriften gegen eine mögliche Bebauung auf den Trautäckern und Salzäckern gesammelt. „Ich habe nicht mit dieser hohen Anzahl gerechnet“, sagte der Vereinsvorsitzende Rüdiger Reinboth auf Anfrage unserer Zeitung.

 

Ende Juni war im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik des Stuttgarter Gemeinderates der Wunsch geäußert worden, in die Untersuchung zum „Transformationsraum Möhringen-Ost“ auch die Gebiete Trautäcker und Salzäcker einzubeziehen. Nachdem er vom Ansinnen gehört habe, dort vorhandene Freiflächen bezüglich ihrer Eignung für den Wohnungsbau prüfen zu lassen, habe er im Juli mit der Unterschriftensammlung unter anderem auf dem Möhringer Wochenmarkt und in einigen Geschäften begonnen, so Reinboth. Gleichzeitig habe sich die Schutzgemeinschaft Rohrer Weg in einem Schreiben an OB Frank Nopper und den Gemeinderat gegen die Bebauung der Ackerflächen des Gebiets Trautäcker und gegen eine weitere Bebauung des Gebiets Salzäcker ausgesprochen, von der das Landschaftsschutzgebiet Körschtal betroffen sei. Dieses Schreiben habe der Verein nun aktualisiert und erneut versendet.

Verein spricht sich gegen „Flächenfraß“ aus

Unter der Betreffzeile „Nein zu weiterem Flächenfraß! Für Flächen-, Klima- und Biotopschutz“ erklärt die Schutzgemeinschaft Rohrer Weg, sie sei „bestürzt. Wir hatten gedacht, dass der fortschreitende Klimawandel Anlass wäre, die Bedeutung von Freiflächen zu respektieren, weitere Versiegelung zu verhindern und, wo möglich, Renaturierungsmaßnahmen zu ergreifen.“ Die „Bedeutung der besten Filderböden für die Landwirtschaft“, die in den letzten Jahren „sehr viele“ Flächeneinbußen habe hinnehmen müssen, sei sicher jedem im Rat bewusst, heißt es in dem Schreiben weiter. Freiflächen seien für den Klimaschutz, die Wasserrückhaltung, die Naherholung und die Kalt- und Frischluftzufuhr notwendig.

Zur Bekämpfung der Wohnungsnot in Stuttgart schlägt der Vereinsvorsitzende Reinboth vor, das „Potenzial des Leerstands“ zu nutzen: „Es steht so viel Wohnraum leer. Da muss es doch Möglichkeiten geben, den zu reaktivieren.“

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