Der Stuttgarter Mieterverein geht gegen die Tricks einiger Vermieter vor, die eine Eigenbedarfskündigung vortäuschen. Jüngst hat der Verein dabei einen Erfolg erzielt.

Stuttgart - Der Stuttgarter Mieterverein will künftig verstärkt gegen Kündigungen wegen Eigenbedarfs vorgehen. Die Zahl der Anträge auf Rechtsschutz wegen solcher Fälle sei in den vergangenen fünf Jahren um 72 Prozent gestiegen. „Häufig ist aber der Eigenbedarf nur vorgeschoben, um Mieter loszuwerden, die von ihren Rechten Gebrauch machen“, sagt der Vorsitzende Rolf Gaßmann. Statt dem Eigentümer oder einem Verwandten ziehen in solchen Fällen neue Mieter ein. „Wir begegnen dieser Aushöhlung der Mieterrechte verstärkt mit Schadenersatzklagen gegen lügende Vermieter“, so Gaßmann.

 

Jüngst hat der Vereindabei einen Erfolg erzielt. Eine Frau aus Fellbach hat ihre frühere Vermieterin verklagt, weil sie nach der Eigenbedarfskündigung neue Mieter in die Wohnung geholt hatte. Die Klägerin hat vom Amtsgericht Waiblingen Schadenersatz in Höhe von fast 8000 Euro zugesprochen bekommen – den Mietunterschied zur neuen, teureren Wohnung für zwei Jahre sowie die Umzugskosten.