Der Verein Haus & Grund und das Studierendenwerk Stuttgart kooperieren seit zehn Jahren. Das Ziel ist es, dass Immobilieneigentümer Wohnraum für Studierende anbieten.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Der historisch einmalige Leerstand in den Wohnheimen des Studierendenwerks Stuttgart hat ein Ende. Nach zwei Jahren Pandemie, in denen weitgehend auf Online-Lehre umgestellt war, werden die Wartelisten im Vorfeld des Wintersemesters wieder deutlich länger. Besonders Studienanfänger sind darum auf privaten Wohnraum angewiesen. Deshalb erneuern das Studierendenwerk und Haus & Grund ihre bereits ins zehnte Jahr gehende Kooperation: Zusammen wollen sie private Immobilieneigentümer dafür gewinnen, Studierenden Wohnraum zu vermieten.

 

Das Studierendenwerk Stuttgart betreut etwa 60 0000 junge Menschen an 15 Hochschulstandorten. Für diese stehen in Stuttgart, Ludwigsburg, Esslingen und Göppingen aktuell etwa 5600 Wohnplätze zur Verfügung. Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich. Studierende müssten zum Wintersemester mit bis zu acht Monaten Wartezeit rechnen, sagt Stefan Schneider, Abteilungsleiter Wohnen, Bauen, Technik im Studierendenwerk.

Mehr als 7000 Unterkünfte seien bereits vermittelt worden

Hier greift die Kooperation: Eigentümer können kostenfrei über die Online-Plattform des Studierendenwerks inserieren: www.platz-fuer-studierende.de. Studierende können dort ihre potenziellen Vermieter kontaktieren. So seien in den vergangenen Jahren mehr als 7000 Unterkünfte vermittelt worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Studierendenwerks. Haus & Grund Stuttgart ruft nun erneut seine Mitglieder dazu auf, zu fairen Konditionen Wohnraum an Studierende zu vermieten.

Der Verein unterstützt seine Mitglieder mit einem speziellen Beratungsservice zu rechtlichen und praktischen Fragen, die sich bei der Vermietung an Studierende ergeben. Etwa zur Vermietung an Wohngemeinschaften, zur Möglichkeit der Mithilfe in Haushalt und Garten mit entsprechendem Mietnachlass, zu steuerlichen Aspekten oder zu Bürgschaften von Eltern. Geschäftsführer Ulrich Wecker dazu: „Mit diesem Service wollen wir Mitgliedern die nötige Unterstützung geben. Wir appellieren an unsere Mitglieder, die eigenen Objekte nach bisher ungenutzten oder nicht mehr genutzten Räumen zu durchforsten und vorhandenes Potenzial als Wohnraum für Studierende zu aktivieren.“