Wolfgang Laib, wohnhaft bei Biberach, zählt zu den größten Künstlern der Gegenwart. Dass der medienscheue Schwabe in den USA bekannter ist als in seiner Heimat, könnte sich nun ändern. Das Kunstmuseum Stuttgart widmet ihm eine Ausstellung.

Reportage: Akiko Lachenmann (alm)

Immer im Frühling, wenn rund um Biberach die Pollen zu fliegen beginnen, schreitet ein schmaler Mann von Baum zu Baum, von Blüte zu Blüte, stundenlang, monatelang. Die Bewegungen sind immer die gleichen. Mit der rechten Hand biegt er Zweige und Blüten zu sich, mit der linken streift er ihre Pollen ab, hinein in ein Gefäß. Wie ein Zen-Mönch bei der Gartenarbeit. Wie Beppo, der Straßenkehrer, aus dem Buch „Momo“.