Chefredaktion : Holger Gayer (hog)

Empfinden Sie das als Verlust?
Es bedeutet schon einen Verzicht. Wenn man so viel Zeit in die tägliche politische Arbeit investiert und dann auch noch eine Familie hat, bleibt für Freundschaften wenig Zeit und Energie.

Wir wird es für Sie am 1. Januar 2013 weitergehen? Bleiben Sie in Stuttgart, oder suchen Sie eine Herausforderung jenseits der Landeshauptstadt?
Darüber habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Ich schätze Stuttgart auch wegen der hohen Lebensqualität und der vielen Kulturangebote. Bis jetzt versperrt mir mein Terminkalender oft den Weg ins Theater oder in die Oper. Das wird sich künftig ändern.

Die Termine wird dann Ihre Nachfolgerin oder Ihr Nachfolger wahrnehmen. Was darf Ihre Partei bei der Kandidatensuche auf keinen Fall falsch machen?
Ich werde in dieser Frage bewusst keine Ratschläge geben und mich aus der Debatte völlig heraushalten. Ein Oberbürgermeister muss grundsätzlich neugierig sein und die Bereitschaft haben, jeden Tag zu lernen. Er oder sie muss mit der Stadt Stuttgart einen höchst komplizierten Konzern führen können – mit Dutzenden von mehr oder weniger selbstständigen Einheiten und über 23 000 Mitarbeitern. Es müsste also aus meiner Sicht jemand mit Führungserfahrung sein.

Vor Ihrem Büro hängen im Rathaus die Fotos von Menschen, die die Stadt mit geprägt haben: unter anderem von Richard von Weizsäcker, Arnulf Klett und Manfred Rommel. Welches Bild soll den Menschen von Ihnen in Erinnerung bleiben?
Diese Frage beantworte ich Ihnen erst in einem Jahr.
Das Interview führten Holger Gayer, Erik Raidt und Achim Wörner.