Der Dank der Wolfsburger Spieler galt nach dem Schlusspfiff Diego Benaglio. Der Schweizer Schlussmann hielt das Weiterkommen des VfL mit einer starken Vorstellung fest. Zum zweiten Mal nach 2010 stehen die Niedersachsen im Achtelfinale.

Lissabon - Ein Diego Benaglio in Topform hat dem VfL Wolfsburg bei der Abwehrschlacht von Lissabon das zweite Europa-League-Achtelfinale der Clubgeschichte beschert. Dem Bundesligazweiten reichte am Donnerstag ein 0:0 beim Champions-League-Absteiger Sporting, um nach dem 2:0 vor Wochenfrist als einziger deutscher Verein im Wettbewerb zu verbleiben. Der nächste Gegner der Wölfe, die seit nunmehr 13 Pflichtspielen ungeschlagen sind, wird an diesem Freitag ausgelost.

 

Vom furiosen Hochgeschwindigkeits-Fußball der letzten Wochen war im nur halbvollen Estádio José Alvalade XXI vor 23 097 Zuschauern aber wenig zu sehen, vielmehr stand VfL-Torhüter Diego Benaglio ein ums andere Mal im Mittelpunkt. Gegen stürmische Portugiesen rettete der Schweizer immer wieder in höchster Not und war Garant zum zweiten Achtelfinal-Einzug seit 2010. Damals hatte es der VfL sogar bis in die Runde der besten Acht geschafft.

„Sensationell, was Diego gehalten hat. Das war schon gut“, lobte Sportdirektor Klaus Allofs und ergänzte: „Insgesamt waren wir aber nicht so spritzig, nicht so genau. Es war ein schwieriges Spiel.“ Auch Torjäger Bas Dost bedankte sich bei Benaglio: „Wahnsinn, was er macht. Wir haben heute einen nicht so überragenden Tag, aber er hält alles.“

Klare Überlegenheit von Sporting Lissabon

Sporting, das in der Champions League bereits den FC Schalke 04 4:2 besiegt hatte, übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle. Der VfL versuchte es mit vereinzelten Kontern, agierte aber insbesondere in der ersten Halbzeit viel zu harmlos. Vor allem 32-Millionen-Einkauf André Schürrle wirkte noch im Wolfsburger Spiel wie ein Fremdkörper und wurde nach 61 Minuten ausgewechselt. Auch Kevin De Bruyne konnte nicht so brillieren wie in den letzten Wochen.

So waren es die Portugiesen, die nach gut einer halben Stunde zu Chancen im Minutentakt kamen. Die größte Gelegenheit hatte dabei Junya Tanaka kurz vor der Halbzeit, als er den Pfosten traf. Außerdem musste Christian Träsch einmal auf der Linie klären (37.), dazu parierte Benaglio zweimal glänzend gegen William Carvalho (37.) und Tanaka (38.).

„Wir bringen den letzten Pass nicht zum Mann“, bemängelte Allofs. So konnte sich Dost, der seit der Winterpause in sechs Pflichtspielen elfmal getroffen hatte, kaum in Szene setzen. Insgesamt 11:3 Torschüsse in den ersten 45 Minuten dokumentierten die Überlegenheit der Gastgeber. Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking hatte aber auch schon mit einer defensiven Variante die Marschroute für das Spiel vorgegeben. So waren Josuha Guilavogui und Luiz Gustavo nach abgelaufenen Sperren zurück ins Team gekommen.

Nach dem Seitenwechsel ließ sich aber auch der VfL mal in der gegnerischen Hälfte blicken - und hatte prompt die Chance zur Führung. Ein 20-Meter-Schuss von De Bruyne ging aber nur an den Pfosten (54.). Im Gegenzug wurde es wieder brenzlig, als Benaglio gegen den früheren Manchester-United-Star Nani retten musste (55.). Kurz darauf war es erneut Tanaka, der am Wolfsburger Schlussmann scheiterte (77.). Kurz vor Schluss war Dost auf dem Weg zur Wolfsburger Führung, wurde aber elfmeterwürdig gestoppt. Der Pfiff blieb aus.