Wolodymyr Selenskyj reagiert mit scharfer Kritik auf die jüngsten Aussagen von Altkanzler Gerhard Schröder. Die Hintergründe.

Nach Äußerungen von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) zu einer angeblichen Verhandlungsbereitschaft Russlands im Ukraine-Krieg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj es als „ekelhaft“ kritisiert, „wenn ehemalige Führer mächtiger Staaten mit europäischen Werten für Russland arbeiten, das gegen ebendiese Werte kämpft“. Russland beschäftige „verschiedene Sendboten mit Thesen, wonach der Terrorstaat Verhandlungen wolle“, sagte Selenskyj, ohne Schröder beim Namen zu nennen.

 

Wenn Russland wirklich ein Ende des Krieges wollte, „hätte es keine Verstärkung in den Süden der Ukraine entsandt und keinen Massenmord auf ukrainischem Territorium verübt“, fügte der ukrainische Präsident hinzu. 

Parteiausschlussverfahren bei der SPD

Schröder hatte im Interview mit dem „Stern“ und RTL zuvor von einer „guten Nachricht“ gesprochen: „Der Kreml will eine Verhandlungslösung“, sagte der Ex-Kanzler, der vergangene Woche Moskau besucht hatte. Ein erster Erfolg sei das Abkommen zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide. „Vielleicht kann man das langsam zu einem Waffenstillstand ausbauen.“

Wegen seiner Haltung zum Ukraine-Krieg sowie der Nähe zu russischen Energiekonzernen und Präsident Wladimir Putin läuft derzeit bei der SPD ein Verfahren auf Parteiausschluss gegen Schröder. Das Ergebnis soll in Kürze bekannt gegeben werden.