Kultur: Tim Schleider (schl)

Ich behaupte nicht, dass ich Woody Allens Filme überhaupt nicht ausstehen kann. Verglichen mit französischen Kunstfilmen, in denen zwei ältere Ehepaare in ihrem Ferienhaus in der Normandie zweieinhalb Stunden ihre Probleme durchkauen, sind sie herrlich. Fremd ist mir aber der Enthusiasmus, mit dem zum Beispiel mein Freund T. auf jeden neuen Woody-Allen-Film reagiert („Den müssen wir sehen!“).

 

Schließlich geht es in den meisten davon um ältere Singles oder Ehepaare, die ihre Probleme durchkauen. Wären da nicht die unterschiedlichen Kulissen, mal New York, mal eine Metropole in Europa, man könnte die Szenen zwischen den Filmen problemlos austauschen. Immerhin muss man Woody Allen zugutehalten, dass seine Filme fast immer zuschauerfreundliche neunzig Minuten dauern. Davon können sich französische Kunstfilmer und Regisseure unendlicher Schlachten zwischen Orks und Elben eine Scheibe abschneiden.