Ein kostenloses Rätselspiel erobert die Online-Welt: Wordle. Wie es geht und woher der Hype kommt - wir erklären es.

Katrin Jokic

Ob Twitter, Instagram oder andere soziale Medien: Überall tauchen derzeit graue, gelbe und grüne Kästchen auf, mit denen Nutzer ihren Erfolg teilen möchten. Um genau zu sein: Ihren Erfolg im Online-Spiel „Wordle“. Egal ob in den USA, Großbritannien oder Deutschland: Seit einigen Tagen ist das Internetspiel in aller Munde – wahrscheinlich vor allem auch dank des minimalistischen Spielprinzips.

 

Dabei ist „Wordle“, wie so mancher vermuten mag, nicht etwa ein schwäbisches Wort, sondern wohl eine Kombination aus dem englischen „Word“ und dem Nachnamen des Erfinders, „Wardle“.

Bei Wordle geht es darum, Worte zu erraten. Oder besser gesagt: Jeden Tag ein Wort. Denn mehr gibt es bei der originalen Version von Wordle nicht. Am Anfang erhält der Spieler 5 graue Kästchen, die es mit einem englischen Wort zu füllen gilt. Das Spiel zeigt dann an, ob der Buchstabe:

  • im gesuchten Wort vorkommt und an der richtigen Stelle steht (grün),
  • im Wort vorkommt, aber noch nicht an der richtigen Stelle steht (gelb), oder
  • gar nicht im Wort vorkommt (grau).

Nun hat man 6 Versuche, um das Wort des Tages zu finden. Einen zweiten Versuch oder ein neues Wort gibt es nicht – erst wieder am nächsten Tag.

Einigen Spielern fällt direkt die Ähnlichkeit zum Logikspiel „Mastermind“ auf, das nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert. Durch sukzessive Vermutungen muss eine bestimmte Farbreihenfolge herausgefunden werden. In den 1970er Jahren war es eines der beliebtesten Spiele weltweit.

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Erfunden wurde Wordle von Josh Wardle bereits 2020 während des Lockdowns. Es war ursprünglich als Geschenk für seine Lebensgefährtin geplant und wurde zunächst nur von den beiden gespielt. Wardles Partnerin steuerte dann eine Liste von 2500 englischen Worten bei, die im Spiel eingegeben werden können. Josh Wardle ist im Internet kein Unbekannter: Er sorgte bereits mit seinen Aktionen „The Button“ (2015) und „Reddit Place“ (2017) für Aufsehen.

Nachdem Wardle das Spiel ins Internet stellte, fügte er auch eine Funktion hinzu, mit der die Spieler ihren Spielerfolg in Form von bunten Kästchen teilen können ohne das Wort des Tages zu verraten.

Wordle-Alternativen werden zum Teil gelöscht

Das originale Wordle-Spiel gibt es kostenlos für den Browser. Es ist nicht als App oder in einer anderen Form zum Download erhältlich.

Findige Geschäftsleute, die vom aktuellen Hype profitieren möchten, haben natürlich bereits das recht einfache Spielprinzip von Wordle kopiert und kostenpflichtige Apps in den App-Stores von Google und Apple angeboten. Die Apps, die mitunter für Jahresgebühren von 30 Dollar angeboten wurden, wurden aber zum Teil wieder aus den App-Stores gelöscht.

Ein paar Wordle-Alternativen gibt es jedoch noch als App. In der Regel kann man hier so viele Rätsel am Stück spielen wie man möchte und nicht alle Apps sind kostenpflichtig. Die Original-Wordle-Version ist aber das Browserspiel.

Gibt es Wordle auf Deutsch?

Das Wordle-Spiel, das aktuell so gehyped wird, arbeitet ausschließlich mit englischen Worten. Doch für deutschsprachige Rätselfreunde gibt es das Spiel auch unter wordle.at. Entwickelt wurde es, in Hommage an das Original, vom Wiener Philipp Hübner, Diplom-Ingenieur der Technischen Physik mit Master-Titel in "Logic and Scientific Method" vom Sir Karl Popper-Institut der London School of Economics. So können nun auch all jene täglich ein Worträtsel spielen, die nicht so fit in Englisch sind - oder einfach noch eine zusätzliche Herausforderung suchen.

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