Die Schüler der Grundschule Hemmingen haben bei einem Workshop für ein SWR-Schulkonzert mitgemacht. Ende April sollen sie mit dem Gelernten bei der Aufführung von „Die kleine Meerjungfrau“ selbst mitmachen.

Hemmingen - Es laufe entspannter ab als bei den Erstklässlern, sagt Birgit Rismondo und macht ein erleichtertes Gesicht. Rund 20 Viertklässler der Hemminger Grundschule stehen in einem Kreis in der Aula, stampfen mit den Füßen auf den Boden, klatschen in die Hände und singen hohe als auch tiefe Töne. Nur eine halbe Stunde zuvor standen noch die ganz Kleinen der Schule um sie herum. Die in den Griff zu kriegen sei schwieriger gewesen, sagt Rismondo und lacht.

 

Rismondo hat Erfahrung mit Grundschulklassen. Sie ist Musikvermittlerin beim SWR-Ensemble und gibt regelmäßig Workshops für Schüler. Der Musikkurs an der Hemminger Schule ist dieses Mal etwas Besonderes, denn dieser soll die Schüler auf das Schulkonzert „Die kleine Meerjungfrau“ vorbereiten, das Ende April in der Stuttgarter Liederhalle aufgeführt wird. Bei der Vorstellung sollen die Kinder selbst musikalisch kreativ werden. Hierfür bringt ihnen Rismondo einige Geräusche bei, die die Kleinen mit ihren Mündern und Händen erzeugen können.

Wenn die Meerjungfrau aufsteigt, werden die Schüler aktiv

Doch zuvor müssen die Viertklässler einige Aufwärmübungen absolvieren. Mal springen sie dabei auf der Stelle und singen ein lang gezogenes „ha-ha-ha“, oder sie malen mit den Händen auf einer unsichtbaren Leinwand, um den Unterschied zwischen Stakkato und Legato herauszufinden. Mal sind die Handbewegungen abgehackt, mal sind sie viel geschmeidiger und ohne kurze Pausen dazwischen.

Dann erst geht es über zu den eigentlichen Übungen. Zum Beispiel dann, wenn die kleine Meerjungfrau in der Vorstellung zur Wasseroberfläche aufsteigt, werden die Kinder aktiv: Sie formen mit ihren Lippen ein „O“ und klatschen mit den Händen gegen ihre Wangen – das ploppende Geräusch soll die aufsteigenden Wasserblasen symbolisieren. Für ein Feuerwerk klatschen die Kinder ihre Hände zusammen und lassen sie dann auf ihre Schenkel hinabfallen. Das Ziel dieser Übungen sei, sagt Rismondo, dass die Kinder einen Mehrwert im Konzert hätten. „Es ist immer wieder schön, wenn die Kinder im Mozartsaal sitzen und sich erinnern, was man alles vor Wochen im Workshop so gemacht hat“, sagt die Musikvermittlerin.

Sogar die coolen Jungs machen mit

Am beeindruckendsten findet Rismondo an ihrer Arbeit an den Schulen, dass sogar „Riesenjungs, die sonst immer die coolen Typen spielen müssen, hier beim Tanzen voll dabei sind. Es ist großartig, dass die Musik einen so packen kann.“

Einer dieser Jungs ist Leon. Der Zehnjährige hat bis vor einer Weile noch Schlagzeug gespielt, es dann aber gelassen. Seitdem habe er mit Musik nichts mehr zu tun, wie er sagt. Der Workshop aber habe ihm großen Spaß bereitet: „Am besten war das Singen.“ Sein Freund, Martin, der neben ihm sitzt, hat nie ein Instrument gespielt. Zur Musik habe er ebenfalls nie besonderen Bezug gehabt. Trotzdem hatte der Neunjährige Spaß an dem Kurs mit Rismondo: „Am tollsten waren die Übungen, bei denen wir mitmachen durften.“