Am kommenden Samstag findet der internationale World Cleanup Day statt. Auch in Stuttgart treffen sich Freiwillige zum gemeinsamen Müllsammeln, eine Kehrwoche 2.0 quasi.

Digital Desk: Beate Grünewald (bpu)

Stuttgart - Die Idee ist so schwäbisch, dass sie Stuttgartern eigentlich gefallen müsste. Und doch wird Thomas Venugopal misstrauisch beäugt, wenn er seiner Leidenschaft nachgeht: Er sammelt Müll – und zwar nicht nur vor seiner eigenen Haustür, wie es laut Kehrwoche üblich ist.

 

Der 37-Jährige ist Kopf der Initiative „Cleanup Network“ und hat sich das Ziel gesetzt, Stuttgart aufzuräumen und dabei so viele Nachahmer wie möglich zu finden. Beim Müllsammeln schreckt er vor nichts zurück: alte Taschentücher, angebissene Essensreste und zertretene Zigarettenstummel – alles wandert in den nächsten Mülleimer. „Es gibt so viele gute Initiativen gegen Müll“, sagt der selbstständige Webdesigner, „aber es gibt so wenig Gehör“. Er will vorhandene Gruppen und Einzelkämpfer miteinander bekannt machen und ihnen eine Plattform bieten – in Stuttgart und auch in anderen Städten. Deshalb hat er vor wenigen Wochen das „Cleanup Network“ ins Leben gerufen.

Stuttgarter treffen sich zum Müllsammeln

Eine der ersten großen Aktionen wird an diesem Samstag, dem „World Cleanup Day“, stattfinden. Weltweit sind Menschen dazu aufgerufen, freiwillig Müll aufzuheben und zu entsorgen. Das Stuttgarter „Cleanup Network“ ist Gastgeber der internationalen Initiative. Mitmachen darf jeder, der Lust hat.

Das gemeinsame Müllsammeln findet am Samstag, 15. September, um 14.30 Uhr im Oberen Schlossgarten in Stuttgart statt – Treffpunkt ist der Durchgang von Schlossplatz zum Oberen Schlossgarten. Damit in etwa abgeschätzt werden kann, wie viele Menschen teilnehmen, wird auf Facebook um unverbindliche Anmeldung gebeten. Greifer, Handschuhe, Müllsäcke und Mülleimer werden zur Verfügung gestellt, dürfen aber laut Veranstalter auch gerne selbst mitgebracht werden, damit das Material nicht knapp wird.

World Cleanup Day findet zum ersten Mal in Deutschland statt

„Das ist schon eine Überwindung, in der Öffentlichkeit Müll aufzuheben“, kann sich Venugopal noch an seine Berührungsängste erinnern. „Aber wenn man in der Gruppe sammelt, macht es total Spaß und man fühlt sich richtig gut“, versichert er. Alternativ könne man auch „fünf Minuten vor der eigenen Haustür Müll sammeln“, schlägt der Stuttgarter vor.