Es gibt es in der Welt des Sports reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Ric Flair, Naturbursche und werdender Vater.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Zwei Dinge muss man mindestens übers Wrestling wissen. Erstens: Die Kämpfe und das Drumherum sind reine Show. Zweitens: In dieser Sportart kommt man sich körperlich ziemlich nahe und mitunter tut das dann ziemlich weh. Mit diesem Wissen im Gepäck fällt es leichter, einen etwas verzwickten Vorfall einzuordnen. Macey Estrella-Kadlec, bekannt unter dem Ringnamen Lacey Evans, ist ein Star der World Wrestling Entertainment – und verkündete kürzlich in einer Sendung, dass sie schwanger sei. Wirklich und richtig schwanger, die Nachricht war keine Storyline (eine Art Drehbuch) der 30-Jährigen. Der Name des Vaters war ebenfalls nicht geflunkert: Er heißt Richard Morgan Fliehr, war unter dem Namen Ric Flair ganze 16-mal WWE-Champion – er ist stolze 71 Jahre alt, wird „Nature Boy“ (Naturbursche) genannt, hat vier Scheidungen hinter sich und ist seit einigen Wochen der Mentor von Lacey Evans, die er an die Spitze der WWE bringen wollte.

 

Wollte. Denn womöglich ließ sich der sogenannte Naturbursche beim Stelldichein mit der taffen Lady jenseits aller Wrestling-Regularien von wenig ehrbaren Gefühlen antreiben. Denn Lacey Evans ist im Showgeschäft eine Rivalin seiner Tochter Ashley, die sich als Charlotte Flair ins Kampfgetümmel der WWE stürzt. Sie ist 34, holte den höchsten Frauentitel der WWE zehnmal und ist damit Rekordhalterin. Wenn eine harte Kontrahentin nicht kämpft, weil sie ein Kind unterm Herzen trägt, hat das ja auch seine Vorteile. Ist wirklich eine erbarmungslose Reality-Show, diese WWE. Kabale und Liebe – oder besser: Kabale und Hiebe.