Angelique Kerber steht als einzige deutsche Tennisspielerin im Viertelfinale von Stuttgart. Die 31-Jährige setzte sich nach ihrem fiebrigen Infekt gegen Andrea Petkovic durch. Es war auch eine „Zitterpartie“, wie sie sagte.

Stuttgart - Angelique Kerber steht nach einem souveränen Sieg im deutschen Duell mit Andrea Petkovic erstmals seit ihrem Titelgewinn 2016 wieder im Viertelfinale des Stuttgarter WTA-Turniers. Im ersten Spiel nach ihrem fiebrigen Infekt zeigte die Weltranglisten-Fünfte eine konzentrierte Leistung und gewann gegen ihre hessische Tennis-Freundin 6:2, 6:4. Damit spielt die zweifache Stuttgart-Siegerin am Freitag gegen die Niederländerin Kiki Bertens um den Halbfinaleinzug.

 

„Ich glaube, wir waren beide sehr nervös“, räumte Kerber ein, nachdem sie ihren vierten Matchball verwandelt hatte und Petkovic am Netz lange umarmt hatte. „Es ist nie leicht. Wir kennen uns in- und auswendig. Am Ende hat man gesehen, dass es eine Zitterpartie ist.“ Auf Kerber ruhen nun beim stark besetzten Porsche Grand Prix die deutschen Hoffnungen; sie ist als einzige von anfangs fünf deutschen Tennis-Damen noch dabei.

Neben Kerber blieb auch die Weltranglisten-Erste Naomi Osaka im Turnier. Die Australian-Open-Gewinnerin, in den vergangenen Monaten zu einem Star der Szene aufgestiegen, bestreitet ihr Viertelfinale gegen die Kroatin Donna Vekic und bleibt vorerst die Nummer eins der Tennis-Welt. Lokalmatadorin Laura Siegemund scheiterte dagegen im Achtelfinale mit 4:6, 3:6 an der Lettin Anastasija Sevastova.

4500 Zuschauer fiebern mit

Obwohl sie zwischendurch mehrfach zu husten schien, trat Kerber vor rund 4500 Zuschauern in ihrem ersten diesjährigen Auftritt in Stuttgart deutlich konstanter auf als die Weltranglisten-75. Petkovic. Kerber überraschte ein wenig mit dem klaren Sieg in 74 Minuten, schließlich hatte sie nur eingeschränkt trainiert.

Es war ein interessantes Duell zweier Freundinnen im gleichen Alter, die seit langem gemeinsam auf der Tennis-Tour unterwegs sind. Und es ging auch darum, wer ein Abendessen zahlen müsse, wie Petkovic zuvor erzählt hatte. Normalerweise wäre Kerber die klare Favoritin gewesen. Doch die Schleswig-Holsteinerin hatte gerade erst zwei Wochen an einem fiebrigen Infekt gelitten. Hätte nicht das größte deutsche Damen-Turnier angestanden, wäre sie womöglich gar nicht angetreten. Für den Fed Cup hatte Kerber noch abgesagt.

Mit dem Achtelfinal-Erfolg über die weit abgerutschte frühere Top-Ten-Spielerin glückte Kerber nun aber der Auftakt in die Sandplatz-Saison. Höhepunkt sind die French Open, die Ende Mai beginnen. Das Grand-Slam-Turnier in Paris fehlt der Schleswig-Holsteinerin noch in ihrer Titel-Sammlung.