Der Bezirksbeirat hat die besten Vorschläge aus dem Bürgerhaushalt kommentiert. Themen sind unter anderem auch Verbesserungen für den Fahrradverkehr und das Heslacher Hallenbad.

S-Süd - Was soll sich im Stuttgarter Süden ändern und worum soll sich die Politik in besonderer Weise bemühen? Die Menschen im Bezirk haben im Zuge des fünften Bürgerhaushalts ihr Votum abgegeben. Die Beteiligung war hoch. Am vergangenen Dienstag kommentierte der Bezirksbeirat nun die zwölf erstplatzierten Vorschläge. Die Anregungen stießen fraktionsübergreifend weitgehend auf Zustimmung.

 

Ausbau des Fahrradnetzes

Das liegt auch daran, dass viele Themen bereits im Bezirksbeirat behandelt wurden, etwa der Wunsch nach einer Verlängerung der Fahrzeiten für die „Zacke“. Der springende Punkt ist hier aus Sicht des Gremiums die Lärmbelastung, die mit der Schienenführung einhergeht. Teile der Strecke verlaufen kaum zwei Meter von Wohnraum entfernt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahnradbahn lauter ist als andere Wagen des ÖPNV. „Längere Fahrzeiten wären wünschenswert, sind angesichts dieser Voraussetzungen aber nicht zumutbar“, stellt Wolf-Dieter Wieland (FDP) fest. Für den Fall, dass die angekündigten neuen Fahrzeuge der Zahnradbahn tatsächlich bedeutend leiser verkehren sollten, signalisiert der Bezirksbeirat einstimmig Unterstützung für eine Fahrplanerweiterung. Weitgehende Einigkeit herrscht auch, was die verschiedenen Anliegen rund um einen fahrradfreundlicheren Süden angeht. Der Ausbau des Fahrradnetzes, die Beseitigung von Gefahrenquellen entlang von Radwegen, etwa im Bereich des Marienplatzes, und die Schaffung von weiteren Abstellplätzen für Drahtesel sind mehrheitsfähig.

Ganzjährig schwimmen im Hallenbad Heslach

Der Wunsch nach einem ganzjährigen Betrieb des Hallenbads Heslach findet ebenfalls die Unterstützung des Bezirksbeirats. Roland Petri (CDU) merkt an, eine neuerliche Diskussion solcher Themen sei nicht zielführend. Man habe sich in den vergangenen Monaten klar positioniert. Die Kommentare zum Bürgerhaushalt fassten die Meinung des Bezirksbeirats nur noch einmal zusammen. Ernst Udo Abzieher (AfD) besteht dennoch darauf, nochmals deutlich zu machen, er halte den Bäderentwicklungsplan 2030 entgegen der Mehrheit für richtig.

Wo die Anmerkungen ausführlicher ausfallen, geschieht dies im Sinne einer realistischen Einordnung der Bürgervisionen. Der Wunsch, den Österreichischen Platz menschenfreundlich umzugestalten, trifft etwa durchaus auf offene Ohren. Ehe das Verkehrskonzept nicht abschließend geklärt ist, scheinen entsprechende Maßnahmen allerdings als wenig sinnvoll. Schwer tun sich Vertreter aller Parteien auch mit der Idee, größere Freiflächen für den Schulsport bereit zu stellen. Der pragmatische Vorschlag des Bezirksbeirats: Die Frage nach geeigneten Außenräumen für den Sport soll im Zuge anstehender Schulsanierungen verstärkt mit berücksichtigt werden.