Erst im Februar wird die Würmtalschule in das neue Gebäude ziehen können – ein halbes Jahr später.

Weil der Stadt - Stefan Kunze wahrt die Ruhe. „Ich hab mich entschieden, mich nicht mehr aufzuregen“, sagt der Schulleiter der Merklinger Würmtalschule. Denn die Vorfreude auf die neue Mensa und die zusätzlichen Klassenzimmer war groß, zum Beispiel beim Spatenstich im Juli 2016 oder beim Richtfest im April 2017.

 

Seitdem währt die Vorfreude allerdings, denn ein Einzug ist noch nicht möglich. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin war der September 2017, später wurde der auf Dezember verschoben, aber auch dieser Monat ist mittlerweile verstrichen.

„Wir rechnen damit, das Gebäude nach den Fasnetsferien im Februar beziehen zu können“, sagt Klaus Lepelmann, der Weiler Stadtbaumeister, auf Nachfrage unserer Zeitung. Verantwortlich für die Verzögerung von einem halben Jahr sind seinen Worten zufolge die Bodenleger. „Sie sollten eigentlich schon im Oktober den Linoleum verlegen“, sagt Lepelmann. „Jetzt sind sie allerdings immer noch nicht fertig.“

Schadensersatz von den Handwerkern

Städte und Gemeinden müssen solche Aufträge ausschreiben und dann an den günstigsten Anbieter vergeben. Die wiederum beauftragen dann oft Subunternehmer. „Gerade diesen Subunternehmer bekommen wir dann häufig nicht einmal ans Telefon“, berichtet Lepelmann, der Leiter des städtischen Bauamts.

„Wir prüfen aber, ob wir die Rechnung kürzen oder Schadensersatz fordern können“, kündigt er an. Das Problem spüren auch andere Handwerker, die an dem neuen Gebäude mit ihren Aufgaben nicht weitermachen können.

Stefan Kunze, der Schulleiter, wird jetzt noch improvisieren müssen. Das Problem ist, dass die Würmtalschule bereits zum Schuljahresbeginn im September mit dem Ganztagsbetrieb der Grundschule begonnen hat. Das zunächst nur für wenige Wochen angemietete Sängerheim des Sängerbundes muss jetzt ein halbes Jahr als Übergangs-Mensa herhalten. „Das Sängerheim ist bei so vielen Schülern sehr laut und hallt“, berichtet Kunze.

Beengte Verhältnisse

„Wir können auch nur ein Essen anbieten, weil mehr Auswahl dort nicht möglich ist.“ Und die älteren Schüler dürfen am Essen überhaupt nicht teilnehmen, weil der Platz begrenzt ist.

Das abgesehen zieht der Schulleiter nach den ersten vier Monaten ein positives Fazit zur Ganztagsschule. „Wir können sehr zufrieden sein, wie es läuft“, sagt Kunze. Auf der Suche ist er allerdings noch nach ehrenamtlichen Betreuern, die für die Schüler Nachmittags-Angebote machen. Hier bietet eine Ergotherapeutin Kurse an, es gibt eine Trommel-AG, Yoga und eine englische Theater-Gruppe. „Fehlende Betreuer haben wir durch ältere Schüler ersetzt“, sagt Kunze. Wer dennoch mitarbeiten wolle – etwa rüstige Senioren – dürfte sich jederzeit bei ihm melden.

Für etwa zwei Millionen Euro baut die Stadt eine neue Mensa mit 130 Sitzplätzen, dazu eine Küche und Betreuungsräume.