In der Finalrunde der Württemberger Weinmeisterschaft unserer Zeitung stehen die sechs besten Rosé-Weine zur Wahl.

Es war ein perfekter Abend für den Rosé-Wein. Mit fast terrassenfähigen Temperaturen wie bestellt für die Verkostung von sechs der besten Rosé-Weine Württembergs. Denn der Rosé gilt als der ideale Begleiter für laue Sommerabende. Da fühlte sich Markus Heid, Chef des 350 Jahre alten Fellbacher Weinguts, fast wie in Südfrankreich, der Wiege dieses Weins, auch wenn er und seine fünf Winzerkollegen in der Finalrunde der Württemberger Weinmeisterschaft Edition Rosé von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten auf Terrassen-Feeling verzichten mussten.

 

Wieder sind es wie schon bei den roten und weißen Weinen die Leserinnen und Leser, die als Kunden den Sieger küren werden. „Nur Sie als Kunden und Genießer können wirklich beurteilen, was Ihnen am besten schmeckt“, attestierte Holger Gayer, Geschäftsführender Redakteur unserer Zeitung und Moderator der Weinprobe, den online verbundenen Juroren, die gleichzeitig die Weine, vielleicht sogar im Freien unter Sternen, verkostet haben.

„Der Rosé-Wein wird immer beliebter, der Markt hat enormen Zuwachs“, stellte der Untertürkheimer Wengerter Hans-Peter Wöhrwag fest, der zu den Höchstdekorierten in Württemberg zählt, es aber mit dem Spätburgunder Rosé erstmals in die Endrunde geschafft hat. „Ein Wein mit viel Charakter und schönem Beerenaroma“, urteilte Kathrin Haasis, Weinkolumnistin unserer Zeitung. Im Holzfass ausgebaut, überzeuge dieser Wein auch als Speisebegleiter, betonte Wöhrwag, „denn die Leute trinken Rosé sogar zur Weihnachtsgans“. Dazu passe der Rosé aus reinem Spätburgunder mit Substanz und Cremigkeit. Wöhrwag bekannte, dass ihm früher Württemberger Weine nicht geschmeckt hätten. Als er das 100 Jahre alte Weingut am Untertürkheimer Herzogenberg übernommen habe, wollte er nur noch Weine machen, die ihm schmecken. Merlot zum Beispiel. Oder Sauvignon blanc. Genauso kompromisslos verkauft er seine Weine nur in der Region, denn „der Wein spiegelt Herkunft und Lage wider“.

„Gefragt sind schlanke, elegante Weine“

„Mit diesem Wein würde ich jederzeit bei meinen Rosé-Freunden in Frankreich antreten“, zollte Weinkolumnist Harald Beck höchstes Lob für den Gutswein Rosé Cuvée Luise aus Trollinger und Burgundersorten von Markus Heid. Leicht fruchtig, mineralisch und von dezenter Exotik entspreche dieser Wein auch dem veränderten Geschmack der Weintrinker: „Die fetten Weine sind aus der Mode“, bestätigte Heid, „gefragt sind schlanke, elegante Weine.“

„Welche Bedeutung hat heute noch der Trollinger?“, wollte Holger Gayer von Philipp Notz wissen. Denn drei Trollinger im Finale würden beweisen, dass dieser Wein großartig sein könne. Einer davon ist der Trollinger Rosé feinherb vom Weingut Notz in Hohenhaslach. „Der Trollinger musste gesundschrumpfen“, antwortete Philipp Notz, Juniorchef zusammen mit Bruder Julian. Sie würden nur noch 20 Prozent davon anbauen, hauptsächlich für Rosé.

Muskattrollinger Rosé erntet Begeisterung

Nur in Württemberg gibt es den Muskattrollinger, aus dem David und Markus Siegloch aus Winnenden ihren Muskattrollinger Rosé kelterten. „Schlank, elegant, besser kann man sich einen Rosé gar nicht wünschen“, war Weinkolumnist Michael Weier begeistert. Die Brüder, genau wie die Brüder Notz Vertreter der kreativen und innovativen jungen Winzergeneration, haben ihre eigene Ideologie: „Wir geben im Weinberg schon Stil und Richtung vor und lassen den Wein im Keller in Ruhe“, so David Siegloch.

Erst recht nichts auf den Trollinger kommen lässt Joachim Kölz, Vorstandsvorsitzender der Felsengartenkellerei Besigheim, zu der die Genossenschaft Weinfactum Cannstatt gehört. „Ein toller Sommerwein, zu einem Preis von unter sieben Euro“, rühmte Expertin Kathrin Haasis deren Trollinger Weißherbst von der Steillage Cannstatter Zuckerle. Die Reise durch alle Farbschattierungen der Weine endete beim kräftigem Rot des Blaufränkisch Rosé vom Weingut Mayerle in Remshalden. Im Eichenfass vergoren, mit leicht rauchiger Note und Vanillearoma, sei er von „internationalem Kaliber“, so Harald Beck. Felix Frenz, der Matthias und Nina Mayerle vertrat, empfahl ihn für die Stunden nach Sonnenuntergang.

Welcher Rosé-Wein geht als Sieger hervor? Die Juroren sind um die Qual der Wahl nicht zu beneiden. Die Abstimmung für den Württemberger Weinmeister Edition Rosé 2023 läuft noch bis zum 5. Juni.

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