Die Union wird anders als ihr Koalitionspartner FDP den SPD-Favoriten Joachim Gauck nicht als Kandidaten für den Bundespräsidenten akzeptieren.

Berlin - Die FDP-Spitze hat sich einstimmig für den SPD-Favoriten Joachim Gauck als Kandidaten für das Bundespräsidentenamt ausgesprochen. Das beschloss das FDP-Präsidium nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Parteichef Philipp Rösler und Fraktionschef Rainer Brüderle würden mit diesem Vorschlag zurück in die Verhandlungen mit der Union gehen. Die von CDU und CSU vorgeschlagenen Kandidaten - der frühere EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber und der CDU-Politiker Klaus Töpfer - wurden im FDP-Präsidium abgelehnt.

 

Dagegen wird die Union anders als ihr Koalitionspartner FDP den SPD-Favoriten Joachim Gauck nicht als Bundespräsidentenkandidaten akzeptieren. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag in Berlin aus Unionskreisen. Der DDR-Bürgerrechtler Gauck, der 2010 gegen den am Freitag zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff kandidiert hatte, sei CDU und CSU nicht zu vermitteln, hieß es. Für andere Kandidaten sei die Union offen.

Die Spitzen von Union und FDP treffen sich um 20.00 Uhr mit SPD und Grünen im Kanzleramt, um über einen gemeinsamen Kandidaten für das Bundespräsidentenamt zu beraten. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Sonntag aus Verhandlungskreisen in Berlin.
Zwar sei sich die schwarz-gelbe Koalition nicht einig, wen sie favorisiere - die FDP stimmt für den rot-grünen Kandidaten Joachim Gauck, die Union ist dagegen. Dennoch solle gesprochen werden. Auf der Liste stünden noch der CDU-Politiker Klaus Töpfer und der ehemalige evangelische Bischof Wolfgang Huber. Es könne aber auch noch ein ganz neuer Name genannt werden, hieß es.