Im Sommer 1991 wurde das Wunnebad in Winnenden eröffnet. Damals war es das erste Spaßbad in der Region Stuttgart, heute hat es jede Menge Konkurrenz. Zum Jubiläum kamen mehrere tausend Gäste. Ein Rückblick auf 25 Jahre Badebetrieb.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Badezentrum Zipfelbachtal – das Entsetzen war groß beim damaligen Winnender Oberbürgermeister Karl-Heinrich Lebherz und seinem Stellvertreter Paul Hug. Hatte doch der Gemeinderat beschlossen, das nagelneue und bis dahin einzige Spaßbad in der Region Stuttgart diesen „etwas sperrigen Namen“ zu geben, wie es Hug Jahre später diplomatisch-nachsichtig formulierte. Doch das kommunalpolitisch erfahrene Rathausspitzen-Duo wusste, wie man das drohende Fiasko doch noch abwenden konnte. Das war keine leichte Aufgabe, denn der Name Badezentrum Zipfelbachtal war vom Kommunalparlament aus mehr als 300 Einsendenungen eines Namenswettbewerbs ausgesucht worden. Eine Werbeagentur wurde eingeschaltet, die den Namen Wunnebad vorschlug und dieser von Lebherz und Hug den Stadträten so schmackhaft gemacht, dass sie letztlich nicht widerstehen konnten.

 

Der Schultriathlon wird im Bad regelmäßig ausgetragen

So wurde das Wunnebad im Sommer 1991 eröffnet. Die Stadt Winnenden feierte dieses Jubiläum am Wochenende zusammen mit vielen Badegästen, die beim schönsten Sommerwetter in das erfrischende Nass hüpften, während auf den Liegewiesen jede Menge Live-Musik ertönte. Außerdem wurde dem Ereignis angemessen ein „Arschbomben-Wettbewerb“ veranstaltet, der zudem zeigte, welche Potenziale in dem Sprungbecken stecken. Mehr als 2000 Besucher zählten die Veranstalter alleine am Samstag.

Nach der Eröffnung 1991 kamen noch einige andere Attraktionen in dem Bad hinzu. Mit der Wintersaison 1998 wurde der Eispark ins Leben gerufen, der in der kalten Jahreszeit dort zu finden ist, wo im Sommer die Beach-Volleyball-Felder sind. Diese waren 1991 übrigens noch nicht überall eine Selbstverständlichkeit und die Besucher des Bades zeigten sich darüber von Anfang an begeistert.

Seit zwölf Jahren findet im Wunnebad auch der Winnender Schultriathlon statt. Dieses Jahr gingen 1418 junge Athleten an den Start, unterstützt von mehr als 100 ehrenamtlichen Helfern. Die Zahl der Anmeldungen nehme von Jahr zu Jahr zu, sagte Peter Mayerlen, der Geschäftsführer des Württembergischen Triathlonverbands, der das Sportereignis mitveranstaltet. Für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ist es jedes Mal ein Erlebnis.

Unabdingbar für den Triathlon ist das 50-Meter-Außenbecken, welches seit dem Jahr 2008 das ganze Jahr Sportschwimmern zur Verfügung steht. Diese, aber auch Schwimmer, die einfach nur regelmäßig ihre Bahnen ziehen wollen, haben sogar eine Petition eingereicht, um den Ganzjahresbetrieb durchzusetzen. Mit Erfolg sammelten sie mehr als 1000 Unterschriften, welche die Stadtverwaltung veranlasste, den Winterbetrieb dauerhaft einzuführen. Das 50-Meterbecken ist übrigens das einzige in der Region, das im Winter durchgängig für den Publikumsverkehr zugängig ist. Wie man durch die Unterschriftenaktion erfuhr, nutzen auch Schwimmerinnen und Schwimmer das Becken, die längere Anfahrtswege auf sich nehmen.

Der Saunabetrieb stieß zuerst nicht bei alle auf Begeisterung

Von Anfang an war die Saunalandschaft ein fester Posten in der Bilanz des Bades. Wie sich schnell herausstellte, sorgten die schwitzenden Gäste zuverlässiger für Einnahmen als die badenden. Der Erfolg einer Freibadsaison hängt halt immer vom Wetter ab. Doch in den Köpfen der Stadträte musste diese Erkenntnis erst reifen. Als Ende der 90er-Jahre der Vorschlag kam, der erfolgreichen Sauna ein separates Becken zu gönnen, stieß dieser Vorschlag auf Granit. „Die Leute können sich eine Badehose anziehen und in das normale Becken steigen“, lautete das Argument der Gegner, die sich durchsetzten – zunächst. Denn wie der Name Badezentrum Zipfelbachtal wurde auch dieser Beschluss später revidiert.