Glänzende Kinderaugen nicht nur in der Flüchlingsunterkunft Bubenhalde in Feuerbach: Die Weihnachtswunschbaum-Aktion der Firma Bosch beschert hunderten bedürftigen Mädchen und Jungen in verschiedenen Einrichtungen ein frohes Fest.

Feuerbach - Glänzende Augen und rote Wangen bekamen am vergangenen Montagnachmittag manche der 41 Kinder in der Awo-Flüchtlingsunterkunft Bubenhaldenstraße. Die Vorfreude unter den Jüngsten der insgesamt 130 Bewohner des Feuerbacher Flüchtlingsheimes war an den Gesichtern abzulesen. Gegen 13.45 Uhr waren dort die beiden Bosch-Mitarbeiterinnen Miriam Kiederle und Linda Gluiber vorgefahren. In ihren beiden Fahrzeugen lagen 41 schön verpackte Geschenke; manche groß, manche kleiner, aber alle mit einer kleinen Karte versehen, auf dem der Name des zu beschenkenden Kindes stand und der jeweilige Inhalt des Pakets. Als dann alle Präsente auf einem Tisch im Gemeinschaftsraum der Unterkunft aufgebaut waren, konnte die kleine vorweihnachtliche Bescherungsaktion im Rahmen der diesjährigen Bosch-Kinderwunschbaum-Aktion starten.

 

Alle Kinderaugen waren auf den Tisch mit den Geschenken gerichtet

Kinder und Mütter nahmen im Halbkreis Platz und warteten gespannt. Die Begrüßung von Sozialarbeiter Marius Polak fiel kurz aus, denn alle Kinderaugen waren auf den Geschenketisch gerichtet. Anschließend rief Polak gemeinsam mit Lisa Berg, Miriam Fuchs und Svenja Pfeiffer vom Awo-Flüchtlingssozialdienst die Kinder einzeln nach vorne, damit diese ihre Geschenke in Empfang nehmen konnten. „Ich habe mir eine Rockgitarre gewünscht“, sagte die sechsjährige Ghazal und stemmte ihr Paket stolz in die Höhe. Ihre Freude war riesengroß, zupft sie doch schon seit einiger Zeit mit Hingabe auf Saiteninstrumenten herum, wie Awo-Sozialarbeiter Marius Polak zu berichten wusste.

Bosch-Beschäftigte konnten sich einen Kinderwunsch vom Baum „pflücken“

„Auf die Wünsche, fertig, los“ war das Motto der diesjährigen Kinderwunschbaum-Aktion bei Bosch. „Wir haben in unseren Kantinen zwei große Weihnachtsbäume stehen“, berichteten die Bosch-Mitarbeiterinnen vom Standort Feuerbach. Und an beiden Bäumen hingen zuletzt rund 650 Wünsche von Kindern und Jugendlichen. Der Zuspruch bei den Bosch-Beschäftigten, Kindern aus ärmeren Familien, einen Herzenswunsch zu erfüllen sei riesig gewesen, sagte Miriam Kiederle, die die Aktion mitinitiiert hat, nachdem die Idee bereits im tschechischen Bosch-Werk in Jihlava sehr gut ankam.

„Unsere Aktion zielt darauf, dass insbesondere sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, bei denen die finanziellen Möglichkeiten der Angehörigen für den Kauf eines Geschenkes nicht ausreichen, etwas an Weihnachten bekommen“, erklärten die beiden Bosch-Mitarbeiterinnen aus Feuerbach.

Vorgabe beim Einreichen der Geschenkwünsche sei gewesen, dass der Wert der Präsente nicht über 30 Euro liegen sollte. Was mitunter natürlich auch schwierig einzuhalten war. Ein Kind hatte sich sehnlichst einen Kettcar gewünscht. Doch an ein gebrauchtes günstiges Exemplar war so kurz vor Weihnachten nicht heranzukommen. „Da haben unsere Bosch-Feuerwehrleute Spenden gesammelt, damit ein entsprechend großer Betrag zusammenkommt“, berichtete Bosch-Sprecherin Christiane Spindler. Ob es nun ein Spiel oder eine kleine Gitarre wie bei Ghazal aus Syrien war – die Wünsche am Weihnachtsbaum waren genauso unterschiedlich wie die insgesamt 650 beschenkten Kinder und Jugendlichen.

In über 20 Einrichtungen ging es kurz vor Weihnachten ans Auspacken

Diese Woche ging es dann an unterschiedlichen Orten ans Auspacken. Zum Abschluss der Aktion wurden in mehr als 20 verschiedenen sozialen Einrichtungen die gespendeten Geschenke überreicht, allein im Stuttgarter Norden sind neben den Flüchtlingskindern, auch das BHZ (Behindertenzentrum), das CJD Stuttgart, die Föhrichschule und die Mobile Jugendarbeit in Feuerbach und Zuffenhausen bedacht worden.

Eine logistische Herausforderungen war das Ganze nebenbei auch: Bis auch wirklich alle eingegangenen Kinderwünsche vom Kuscheltier über Playmobil bis zum Kettcar vom Wunschbaum gepflückt, erfüllt, verpackt und an den richtigen Empfänger ausgehändigt waren, verging viel Zeit: „Wir haben das alles außerhalb der Arbeitszeit gemacht und erledigt“, berichteten Miriam Kiederle und Linda Gluiber und freuten sich daher auch umso mehr über die strahlenden Kinderaugen im Flüchtlingsheim Bubenhalde.