Wer mit zur Fußball-EM im Sommer fahren darf, wird seit diesem Sonntag kreativ vom DFB bekannt gegeben. Das sorgt auch auf X (ehemals Twitter) für viele Reaktionen.

Eigentlich sollte am Donnerstag bei einer offiziellen Pressekonferenz der DFB-Kader für die Fußball-Europameisterschaft bekannt gegeben werden. Der DFB hat sich aber für eine andere Strategie entschieden: Seit Sonntagabend werden häppchenweise die Nominierungen der DFB-Stars für die Heim-EM veröffentlicht – und das auf kreative Art und Weise.

 

In der Primetime 20.15 Uhr Tageschauausstrahlung begann die Schnitzeljagd des DFB mit der Berufung von BVB-Innenverteidiger Nico Schlotterbeck. Weiter ging es dann in dieser Woche.

Weiter Nominierungen von Montag und Dienstag

Am Montagvormittag folgte Jonathan Tah, dessen Nominierung auf dem Instagram-Account des Pflegers Rashid Hamid von der 93-Jährigen „Oma Lotti“ bekannt gegeben wurde. Auch Fans des Bayern Youngsters Aleksandar Pavlović sowie Nationaltorhüter Manuel Neuer durften sich noch am Montag über RTL „Exclusiv“ und den Instagramkanal der Social-Media-Handwerkerin Chiara über die EM-Teilnahme der Bayern-Profis freuen.

Am Dienstag ging die kuriose Veröffentlichungswelle weiter. Niclas Füllkrugs EM-Fahrt wurde via Morgenradiosendung des WDR „1 Live“ kommuniziert. Am Vormittag wurden dann die Kunden der Bäckerei Seeger in Nagold (Landkreis Calw) besonders überrascht, denn auf ihrer Bäckertüte wurde die Nominierung des ersten VfB-Spielers Chris Führich bekannt gegeben. Später am Tag durfte dann der beliebte Fußball-Youtube-Kanal Calcio Berlin die Nominierung von Kai Havertz preisgeben.

Gegen Nachmittag war dann auch klar: VfB-Kicker Maximilian Mittelstädt fährt zur EM. Seine Berufung wurde vom Sänger Peter Schilling bei Instagram verkündet. Dessen Hit „Major Tom“ hatte die deutschen Fußball-Fans im vergangenen März bei den Testspiel-Siegen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) verzückt. Gespielt wurde der Song als Torhymne, als Mittelstädt im zweiten Spiel in Frankfurt sein Premierentor erzielt hatte.

Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt bei der EM ebenfalls auf ganz große Kunst von Leroy Sane. Die Nominierung des angeschlagenen Offensivspielers gab die Frankfurter Schirn Kunsthalle bekannt.

All das wurde auf X (ehemals Twitter) diskutiert – und größtenteils positiv aufgenommen. Eine Nominierung sorgte allerdings für besondere Aufmerksamkeit – und zwar die von Innenverteidiger Robin Koch über den Youtube-Kanal von World Wide Wohnzimmer. Wir haben uns einige der Reaktionen auf X angeschaut.

Das sagt das Netz zur kreativen DFB-Kadernominierung

In erster Linie gibt es sehr viel Lob für die Aktion des DFB:

Die kreativen Veröffentlichungen sorgen für einige Lacher, wie dieser X-Post zeigt.

Dieser Nutzer ist – wie viele andere – der Meinung, hier hat jemand extra Lorbeeren verdient.

Aber Fußball-Deutschland wäre nicht Fußball-Deutschland, wenn es nicht auch Kritik an der Aktion gäbe.

Die Fans trauen dem DFB nach der Kadernominierung jetzt wohl alles zu.

Auch die Community war kreativ und hat noch ein paar Ideen für den DFB parat – auch für eine Nominierung von VfB-Kicker Deniz Undav.

Die wurde am Dienstagnachmittag noch nicht verkündet. Dafür durften sich VfB-Fans aber über die Nominierung von Maximilian Mittelstädt freuen:

Diesen X-Post ist wohl nur etwas für Insider:

Nominierung auch bald per Naked Attraction?

Mit seiner Aktion hat der DFB den Maßstab für weitere Nominierungen hoch gesetzt. Nun muss geliefert werden, findet dieser X-Nutzer, der möglicherweise ja VfB-Fan ist.

Für die größte Kritik bei den Nutzern sorgte bisher die Nominierung von Robin Koch, die wohl gleichbedeutend mit einer Nicht-Nominierung von BVB-Kicker Mats Hummels steht.

Auch VfB-Fans müssen nun um Waldemar Antons EM-Teilnahme zittern. Hier hätte das Netz ebenfalls eine Idee parat:

Warum geht der DFB diesen unkonventionellen Weg?

Bundestrainer Julian Nagelsmann und der DFB haben vor allem zwei Gründe für die neuartige Nominierungsstrategie. Man will der Gefahr von ungewollten Veröffentlichungen des DFB-Kaders über externe Quellen wie bei den Länderspielen im März aus dem Weg gehen. Außerdem – und darauf wird wohl der Hauptfokus liegen – sollen durch die Bekanntgaben über verschiedene Medien und Kanäle so viele Menschen wie möglich erreicht werden. Ziel ist es, ein EM-Fieber für das erwünschte Sommermärchen 2.0 in Deutschland (14. Juni – 14. Juli) zu wecken.

Der Hype im Netz ist geweckt

Die Twitter-Trends sind aktuell wieder voll mit DFB-News. Als Zwischenfazit kann also man wohl behaupten, dass die kreative Aktion des DFB aufgegangen ist. Auch weiterhin sind viele Postings in den sozialen Medien durch die Kadernominierungen dominiert.

Und: Noch bis Donnerstag können sich Fans über weitere Nominierungen freuen. Es bleibt also spannend, auf welche Art und Weise die nächsten Kaderplätze verkündet werden.