Mit Hilfe des Filderstädter Vereins Yirabah Gambia entsteht in einem Dorf im Westen Afrikas ein landwirtschaftliches Produktionszentrum. Es schafft Arbeitsplätze und Einkommen und verbessert die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln.

Filderstadt - Im westafrikanischen Staat Gambia ist das Schälen von Reis und das Herstellen von Hirsemehl Aufgabe der Frauen und Mädchen. Im Dorf Sikunda entlasten zwei Maschinen jetzt die Bewohnerinnen von der schweren, körperlichen Arbeit. Dank der Unterstützung des Filderstädter Vereins Yirabah Gambia konnten dort unlängst eine neue Hirsemühle und eine neue Reisschälmaschine in Betrieb genommen werden.

 

Zusammen mit einer bereits 2010 installierten Ölmühle bilden die zwei Maschinen das Kernstück eines landwirtschaftlichen Produktionszentrums. „Das ist ziemlich einmalig in der Region“, sagt Siegfried Ester, Mitglied des Vereins. Das neue Zentrum funktioniere wie eine Art Produktionsgenossenschaft, erklärt er. Es schafft Arbeitsplätze und Einkommen, da für die Nutzung der Maschinen ein Obolus bezahlt wird. Zudem verbessert es die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln wesentlich.

Bekanntheit des Vereins in Gambia erhöht

Wie wichtig die neuen Maschinen für die Region in Gambia sind – das Land gilt als eines der ärmsten der Welt – zeigt der Besuch des stellvertretenden Gouverneurs der Region bei der feierlichen Inbetriebnahme sowie das Interesse lokaler Medien. „Es kam das Fernsehen und die schreibende Presse“, erzählt Ester. Für den Verein aus Filderstadt hat seine steigende Bekanntheit vor Ort einen großen Vorteil. „Es macht uns das Leben beim Zoll leichter, weil wir eine anerkannte Organisation sind“, erklärt Ester.

Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, ist das Grundprinzip von Yirabah Gambia. So hat der Verein die Vor-Ort-Fertigung von 81 Schulmöbeln bezahlt, die zeitgleich mit den Maschinen übergeben wurden. Zusammen mit 110 im Januar gelieferten LED-Solarlampen belaufen sich die Gesamtinvestitionen des Vereins in diesem Jahr auf mehr als 15 000 Euro. Und seine Mitglieder sammeln bereits Geld für das nächste Projekt: den Kauf eines Traktors mit Pflug und Anhänger, der die Feldarbeit in Sikunda insbesondere nach der Trockenzeit erleichtern würde.