"Unglücklicher hätte diese Diskussion nicht laufen können", sagt Ulrich Fischer und meint den Streit um den Bildungsplan. Der evangelische Landesbischof in Baden fühlt sich zu Unrecht in die homophobe Ecke gedrängt.

"Unglücklicher hätte diese Diskussion nicht laufen können", sagt Ulrich Fischer und meint den Streit um den Bildungsplan. Der evangelische Landesbischof in Baden fühlt sich zu Unrecht in die homophobe Ecke gedrängt.

 

Karlsruhe - Der evangelische Landesbischof in Baden, Ulrich Fischer, wehrt sich gegen den Eindruck, dass die Kirche die schulische Vermittlung sexueller Vielfalt ablehnt. Die kirchliche Kritik am Bildungsplan der Landesregierung habe sich vor allem gegen grundsätzliche Vorgaben gerichtet wie die Orientierung an beruflichen Zielen schon von der ersten Klasse an, sagte Fischer. Wichtiger als eine solche Zweckorientierung im Unterricht sei die Persönlichkeitsbildung der jungen Menschen.

Führende Vertreter der evangelischen wie der katholischen Kirchen im Land hatten sich im Januar kritisch über den Bildungsplan 2015 geäußert. Gleichzeitig wandte sich eine Online-Petition gegen dessen Leitlinien zur Vermittlung unterschiedlicher sexueller Orientierungen im Schulunterricht.

„Unglücklicher hätte diese Diskussion nicht laufen können“, sagte Fischer in Karlsruhe. „Nun sind wir in die Ecke von Homophoben gestellt worden. Das ist überhaupt nicht unsere Intention. Wir stehen ganz klar für Toleranz ein.“ Dass an der Schule Toleranz gegenüber anderen sexuellen Orientierungen vermittelt werden müsse, sei gar keine Frage.