Der Zauberer Topas zerteilt im Theaterhaus mal wieder seine Ehefrau Roxanne. Aber der Meister der Magie hat auch eine Neuerung zu bieten, die allen Tricks mehr Wumms verpasst.

Stuttgart - „One more“ heißt in der hiesigen Gegend: „Nomml oiner!“ So übersetzt es jedenfalls ein in Plieningen geborener Zaubermeister. „Gimme just one more“, singt das Publikum. Und mit jedem „One more“ zieht Thomas Fröschle alias Topas einen weiteren Lautsprecher in der Größe eines Bierkastens aus dem kleinen Karton, in den allenfalls ein Sixpack gepasst hätte. „Die sind sehr platzsparend“, witzelt der Magier in schwarzem Anzug und grünen Chucks, während das Publikum nach dem zehnten Lautsprecher den Mund nicht mehr zum Singen, sondern zum Staunen öffnet.

 

„One more“ heißt, nach diesem musikalischen Trick benannt, auch das neue Programm des Illusionisten Topas, der gemeinsam mit seiner Frau Petra „Roxanne“ Fröschle seit etlichen Jahren für einen gelungenen Mix aus Komik, Zauberei und guter Musik steht. Die entscheidende Neuerung bei der Premiere am Donnerstag im Theaterhaus: Die Songs, die seine Nummern begleiten, kamen nicht vom Band, sondern wurden live gespielt. Nach anfänglichem pantomimischem Soundcheck vom Mann des Abends erschienen sie mit einem Mal auf der Bühne: Vier Musiker mit Bass, Gitarre, Schlagzeug und Keyboard.

Es wummst jetzt mehr

„Zauberei wummst noch viel mehr, wenn vier Vollblutmusiker live dazu Gas geben“, hatte Topas vorab im Interview mit unserer Zeitung versprochen. Und er hält Wort. Viele Tricks mögen den Kennern seiner Shows bekannt sein, doch mit der Live-Musik im Rücken macht es durchaus Spaß, die Einlagen wiederzusehen. Topas drückt Orangen aus, ohne sie zu berühren, lässt seine Band mittels Telepathie erraten, an welchen Song ein Gast aus dem Publikum denkt, und spießt als „Glöckner von Sulzbach“ seine Frau auf, bevor er sie auch noch zerteilt.

Wie gewohnt gibt es dazu ein paar charmant-schlüpfrige Scherze („Der Glöckner verliebte sich in die Glocken von Esmeralda“) und witzige parodistische Seitenhiebe auf die großgestikulierenden Kollegen des magischen Zirkels. Neues bietet „One more“ zwar selten. Aber am Ende schallt es aus dem Premierenpublikum in Erwartung einer Zugabe dann doch „Nomml oiner!“