Bastian Fischer ist Zauberer mit eigenem Salon in Bietigheim-Bissingen. Jetzt war er in Las Vegas auf einem Zaubererkongress und hat dort viele berühmte Magier gesehen und getroffen.

Bietigheim-Bissingen - Die Sache mit dem Geheimnisumwobenen beherrscht Bastian Fischer schon mal gut: der Treffpunkt für das Gespräch ist an einem „geheimen Ort“ im Landkreis Ludwigsburg, der Probenraum des jungen Zauberers aus Bietigheim-Bissingen. Am Parkplatz des Gewerbegebiets deutet nichts auf ein Zauberer-Atelier hin, nur zwei kunstvoll verschwungene Buchstaben auf einem Klingelschild neben einer schweren Metalltür: „bf“ – die Initialen des Zauberers, geformt zu einem Ambigramm. Sprich: auf den Kopf gedreht ergeben die Buchstaben wieder das „bf“.

 

Dinge auf den Kopf stellen ist auch das, was Bastian Fischer gern in seiner Zaubershow macht, beispielsweise die Gesetze der Physik, wenn er Ringe von Zuschauern an zwei Orten gleichzeitig zu sein scheinen lässt. Seit drei Jahren hat der 23-jährige seinen eigenen Salon im Hotel Eberhards in Bietigheim-Bissingen – ungewöhnlich für einen so jungen Zauberer. Man muss jedoch dazu erwähnen, dass der Besitzer des Hotels, Eberhard Bezner, der Großvater Fischers ist. Trotzdem fällt Bastian Fischer nicht alles in den Schoß. Im Gegenteil: in diesem Jahr eröffnete er bereits seinen zweiten Salon im 5-Sterne-Hotel Jumeirah in Frankfurt. Dort gibt es jetzt monatlich Salonmagie zu sehen. Praktisch für Fischer: Er studiert in Frankfurt Wirtschaftspsychologie, im kommenden Semester will er seinen Abschluss machen.

Las Vegas ist der bislang größte Wurf

Seinen bislang größten Wurf landete der Jungzauberer in diesem Sommer: Er war als Redner zum großen Zaubererkongress „Magic Live“ in Las Vegas eingeladen worden. Hier trifft sich die Szene, man tauscht Ideen aus und inspiriert sich gegenseitig. „Man kann es sich als Hogwarts für Erwachsene vorstellen“, sagt Fischer. Dort traf er auch David Copperfield, eines seiner großen Vorbilder. Hierzulande mag es ruhig um den Magier-Star und Großillusionisten geworden sein, in Las Vegas tritt er aber immer noch zweimal täglich auf. Seine Show sei „großartig“ gewesen, findet Fischer. Auch fasziniert habe ihn ein Auftritt eines jungen französischen Zauberers, der auf der Bühne in der Luft schwebte und dabei Seil sprang und Purzelbäume schlug. „Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat“, gibt Fischer anerkennend zu.

„Als Magier solltest du den Gästen Geschichten erzählen und sie unterhalten“, sagt er. Das reine Zaubern reiche nicht – zumal es Magier „wie Sand am Meer“ gebe und es schwer sei, sich davon abzusetzen.

Zwischendrin gibts Saxophon

Er selbst setze bei seiner Salonmagie auf „Wohnzimmer-Atmosphäre“. Im Hotel Eberhards gibt es für seine 70-minütigen Shows nur 20 Plätze. Die nächste findet am 17. September statt. Es ist viel Interaktion mit dem Publikum dabei, „deswegen ist jede Show auch anders“, sagt Fischer. Zwischendrin spielt er ein wenig Saxophon, „um die Zauberei mit Jazz aufzulockern“, wie er sagt. Bei größeren Bühnenauftritten, beispielsweise traditionell zu Silvester im Europa-Park, habe er dann auch mehr Ausrüstung dabei, TV-Einspieler beispielsweise oder eine selbst programmierte Lichtshow. Die kann er dann in seinem geheimen Zauberer-Atelier genau einstellen – ein paar Schaufensterpuppen dienen dabei als Körperdoubles.

Mittlerweile hat Fischer zwei Programme, die er aufführt, im kommenden Jahr soll ein weiteres dazukommen. Auch für seine Zeit nach dem Studium hat Bastian Fischer genaue Pläne: „Ich will die Zauberei intensivieren“, sagt er. Derzeit übt er täglich zwei Stunden, um die notwendige Fingerfertigkeit für die Zaubertricks zu bewahren. Gleichzeitig möchte er aber auch im Event- und Gastro-Gewerbe Erfahrungen sammeln. „Mein Ziel ist es, irgendwann ein Komplettpaket anbieten zu können: Sprich Show, Essen, Deko, Service – alles von einer Firma.“