Teenager möchten, dass auf dem Grundstück am Entenweg 20 ein Treffpunkt entsteht.

Zazenhausen - Wenn sich Zazenhäuser Jugendliche treffen wollen, dann müssen sie vorlieb mit Spielplätzen oder Bänken nehmen. Das führt nicht selten zu Problemen mit den Anwohnern. „Wir wünschen uns einfach einen Ort, an dem wir unter uns sein können. Zurzeit haben wir keine Möglichkeit, uns zu treffen“, sagt die 16-jährige Jana.

 

Jana ist eine von rund 15 Teenagern, die sich zu einer Gruppe zusammengefunden und an die Mobile Jugendarbeit gewandt haben. Ihren Wunsch nach einem Treffpunkt haben sie mittlerweile bei der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Zazenhausen sowie im Zuffenhäuser Bezirksbeirat vorgetragen. In beiden Fällen trafen sie auf viel Verständnis und Unterstützung (die Nord-Rundschau berichtete). Auch einen Runden Tisch zu diesem Thema hat es vor kurzem gegeben. Dabei einigten sich die Teilnehmer darauf, dass das Gebäude des ehemaligen Kindergartens am Entenweg 20 als beste Lösung geeignet wäre. „Wir haben etwas gesucht, das nicht unmittelbar an einer Wohnsiedlung liegt, aber natürlich auch nicht mitten im Wald“, sagt Reinhold Weible vom Bürgerverein Zazenhausen. Die ehemalige Kita sei zu Fuß gut erreichbar, im direkten Umfeld würden keine Leute wohnen. Zudem, so die Hintergedanken der Befürworter der Idee, gehöre das Grundstück der Stadt und werde momentan nicht genutzt. Einerseits eigne es sich durch das Aufstellen von Bänken, Mülleimern, Toiletten und einer Beleuchtung als kurzfristige Lösung, andererseits könnte aber auch eine längerfristige Bleibe daraus werden.

Die Bezirksbeiräte unterstützen die Jugendlichen

Die Initiatoren verfolgen nun mehrere Ziele: Sie möchten nicht, dass das Grundstück von der Stadt in eine Wohnbaufläche umgewandelt wird. Außerdem soll die Stadt grundsätzlich den Bedarf der Jugendlichen anerkennen und, am Besten in Zusammenarbeit mit Zazenhäuser Bürgern, Vereinen und Institutionen, dafür sorgen, dass zunächst eine vorläufige Lösung erreicht werden kann. Auf dieser wiederum soll ein längerfristiges Projekt aufgebaut werden: ein betreuter Treffpunkt in stabiler Bauweise, der in das Gesamtkonzept der Jugendarbeit eingebunden wird. Das Geld dafür soll vom Gemeinderat kommen. Alle diese Wünsche hat der Runde Tisch schriftlich fixiert und dem Ersten Bürgermeister und Stadtkämmerer Michael Föll, dem Amt für Liegenschaften und Wohnen sowie den Gemeinderats- und Bezirksbeiratsfraktionen zukommen lassen.

„Das ist für uns, aber auch für die Generation nach uns“, sagt Jana und verweist darauf, dass im Neubaugebiet Hohlgrabenäcker viele kinderreiche Familien leben. Dass ein Jugendtreff nicht nur im Interesse der Heranwachsenden, sondern auch anderer Zazenhäuser Bürger liegt, zeigt eine Unterschriftenliste, auf der sich laut Weible die Namen von rund 500 Befürwortern finden.

Die Zuffenhäuser Bezirksbeiräte haben in ihrer jüngsten Sitzung den Plänen einstimmig ihr Plazet erteilt. Laut Bezirksvorsteher Gerhard Hanus liegt es nun an den zuständigen Fachämtern, sich mit der Thematik zu befassen. Hanus verweist darauf, dass das Gebäude am Entenweg ziemlich heruntergekommen sei und man zunächst wohl prüfen müsse, was sich finanziell überhaupt lohne. Jana und die anderen Jugendlichen hoffen, dass alles gut läuft: „Bald werden wir uns wieder mit der Mobilen Jugendarbeit treffen und besprechen, wie wir weitermachen.“

Laut Thomas Zügel, dem Leiter des Amtes für Liegenschaften und Wohnen, möchte die Stadt das Grundstück am Entenweg als Wohnbaufläche verkaufen, das alte Kita-Gebäude soll abgebrochen werden. In Abstimmung mit dem Gartenamt werde eine passende Fläche für einen Jugendtreff gesucht, dies könne aber „etwas dauern“. Eine entsprechende Stellungnahme an den Bezirksbeirat sei momentan in Arbeit.