Am Beruflichen Schulzentrum Bietigheim-Bissingen (Landkreis Ludwigsburg) werden die Schüler und Schülerinnen auf ihren Beruf vorbereitet. Am Donnerstag interessierte sich aber auch ein Fernsehteam vom ZDF für sie.
Ein Gong ertönt, die Pause beginnt. Viele Schüler und Schülerinnen strömen aus den Klassenzimmern ins Foyer. Rund 2000 junge Menschen besuchen das Berufliche Schulzentrum in Bietigheim-Bissingen. Etwa die Hälfte von ihnen macht eine Ausbildung, während die anderen das berufliche Gymnasium, das Berufskolleg oder die Berufsfachschule besuchen. Hier sammeln viele junge Menschen ihre ersten beruflichen Erfahrungen oder stehen kurz davor.
Am Donnerstag haben sie Besuch von einem Filmteam bekommen. „Was ist denn hier los? Das ZDF?“ ruft ein Schüler erstaunt. Tatsächlich, denn die Redakteurin Anna Gürth möchte herausfinden, wie die Jugendlichen über ihre berufliche Zukunft denken und wie sie auf die bevorstehende Bundestagswahl blicken.
Das BSZ bietet sowohl technische als auch wirtschaftliche Schwerpunkte
Gürth mischt sich unter die Schüler und spricht den 18-jährigen Nico Hanzelmann an. Er absolviert gerade eine Ausbildung und hat bereits große Pläne: „Später möchte ich mich selbstständig machen.“ Geld sei ihm dabei nicht unwichtig, aber entscheidender sei, dass die Arbeit Spaß mache.
Für Mia Zsambeki, ebenfalls 18 Jahre alt, spielt Kreativität eine zentrale Rolle. Nach dem Abitur auf dem Wirtschaftsgymnasium möchte sie Architektur studieren. „Ganz sicher bin ich mir aber noch nicht“, gesteht sie.
Dilara Bako hingegen hat bereits konkrete Pläne. Die 18-Jährige, die durch Praktika erste Einblicke ins Berufsleben bekommen hat, möchte Jura studieren. „Eine eigene Kanzlei – das ist mein Traum“, schwärmt sie. Besonders wichtig ist ihr der Schutz der Menschenrechte. „Die gelten für alle“, hebt sie hervor. Diese Rechte sehe sie momentan aber in Gefahr, erklärt sie nachdenklich.
Für viele Schüler und Schülerinnen wird es die erste Bundestagswahl sein
Weil sie keine deutsche, sondern eine syrische Staatsbürgerschaft hat, darf Dilara bei der kommenden Bundestagswahl nicht wählen. Das findet sie schade. „Ich hätte sehr gerne teilgenommen“, sagt sie. „Es ist unglaublich wichtig, in einer Demokratie wählen zu gehen.“
Das sehen auch Nico und Mia so. Auch sie wollen am 23. Februar zur Wahl gehen. Eine Entscheidung haben sie aber noch nicht getroffen. „Wir wollen uns vorher noch über die Kandidaten informieren“, sagen sie. Tiere und die Umwelt liegen Nico allerdings sehr am Herzen. Auch ärgert er sich über zu spät kommende Züge. Für das Klima sei es aber wichtig auf das Auto zu verzichten, erklärt er. Das seien Themen, von denen er seine Wahl abhängig machen möchte.
Die Schüler und Schülerinnen einer Berufsschulklasse haben sich ebenfalls Gedanken zur Wahl gemacht. Sie hoffen, dass Politiker auch auf die Interessen junger Menschen achten. Der 21-jährige Benjamin Kasper, der eine Ausbildung zum Mechatroniker macht, sorgt sich um die wirtschaftliche Lage: „Ein sicherer Arbeitsplatz ist mir wichtig.“ Sein Mitschüler Felix Steinmüller denkt an die vielen Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen. „Ich sehe immer wieder ältere Leute, die Flaschen sammeln“, erzählt er. „Das finde ich schrecklich. Deshalb hoffe ich, einen guten Job zu finden. Ich will nicht am Ende selbst Flaschen sammeln müssen.“
Beitrag soll in vier Wochen im Mittagsmagazin zu sehen sein
Die ZDF-Reporterin ist beeindruckt: Die Schüler und Schülerinnen zeigen großes Interesse an ganz verschiedenen Themen, von ihrer beruflichen Zukunft bis hin zu politischen Fragen. Nach einem Interview flüstert eine Schülerin ihrer Freundin zu: „Wir kommen ins Fernsehen!“ Und sie hat recht: Der Beitrag soll voraussichtlich am 12. Februar im ZDF-Mittagsmagazin ausgestrahlt werden.