Grundlage für die Zusage der darstellerischen Prominenz wird nicht nur Berbens Ruf, sondern auch das Drehbuch von Rodica Döhnert gewesen sein. Spätestens mit „Die Drachen besiegen“, der Geschichte eines an Leukämie erkrankten Mädchens, hat die Autorin bewiesen, mit wie viel Feingefühl sie Figuren schildert. Berbens Entschluss, ihr das Drehbuch zu überlassen, basierte jedoch auf dem Politdrama „Prager Botschaft“. Der Produzent spricht im Hinblick auf die dramaturgische Aufbereitung dieser Mischung aus Realität und Fiktion von „gleicher Wellenlänge“: „Man darf so eine Miniserie nicht episodisch und als Aneinanderreihung von Schlüssellochgeschichten erzählen, dann steigen die Zuschauer schnell aus.“

 

Bei der Frage, wem er die Regie anvertrauen könne, musste Berben dagegen nicht lange überlegen: Mit Uli Edel („Der Baader Meinhof Komplex“) wollte Berben schon lange zusammenarbeiten. Der TV-Partner stand ohnehin fest, schließlich ist die Kooperation zwischen Berben und dem ZDF fast so alt wie seine 1996 gegründete Firma. Trotzdem sei das Engagement der Mainzer für das Projekt nicht selbstverständlich: „Es wird ja gern über das Fernsehen geschimpft, aber hier hat Mut regiert“, lobt der Produzent seine Partner in Mainz, Fernsehspielchef Reinhold Elschot und Günther van Endert (Leiter Fernsehfilm II). „Ich bin froh, dass Oliver Berben uns dieses Projekt angeboten hat“, revanchiert sich Elschot: „Er betreibt es mit großer produzentischer Leidenschaft und sicherem Gefühl für Qualität.“Der Dreiteiler ist laut Elschot „mit Abstand das größte Projekt“, das das ZDF in diesem Jahr produzieren lässt. Gut 75 Drehtage sind für das Projekt geplant, zwei davon für die Rahmenhandlung im heutigen Adlon. In den Münchener Bavaria-Studios ist die Außenfassade des Hotels nachgebaut worden, im Studio Berlin (Adlershof) die Lobby und Teile des ersten Stocks. Fördergelder kommen aus Berlin-Brandenburg, NRW und Bayern. Die Dreharbeiten werden noch bis Ende September dauern. Um so ehrgeiziger ist der Plan, den Dreiteiler bereits im Januar im ZDF auszustrahlen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird parallel in drei Schneideräumen gearbeitet. Berben versieht das Vorhaben vorsichtshalber mit einem Fragezeichen: „75 Drehtage sind lang, da kann viel passieren.“ Aber natürlich würde er gern der Tradition treu bleiben: Die bisherigen Moovie-Mehrteiler hat das ZDF ebenfalls im Januar gezeigt – mit großem Erfolg.