Zebra-BW in Freiburg Neue Beratungsstelle informiert über gefährliche Religion

Esoterik, Okkultismus, Verschwörungstheorien: Vermeintliche Heilsbringer werben auch in Baden-Württemberg um Anhänger. Eine neue Beratungsstelle im Land soll unabhängig informieren.
Freiburg - Eine neue Anlaufstelle soll die Bürger im Land besser über gefährliche religiös-weltanschauliche Angebote informieren. Die Zentrale Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen (Zebra-BW) in Freiburg wird vom Kultusministerium jährlich mit bis zu 181 000 Euro gefördert.
Bei der Beratungsstelle melden könnten sich beispielsweise Menschen, die Kontakt zu Scientology hatten. Die Gruppierung wird vom Südwest-Verfassungsschutz beobachtet, ihre Lehre führt laut Bundesfamilienministerium „häufig zu psychischer und finanzieller Abhängigkeit“. Scientology bezeichnet sich selbst als Kirche.
Die Leiterin der Beratungsstelle, Sarah Pohl, sagt: „Der Trend geht zur Patchwork-Esoterik.“ Über Bekannte oder Kurse, beispielsweise zur Persönlichkeitsbildung, rutschten Betroffene in die Szene ab.
Der Markt für Esoterik ist unübersichtlich
„Der Markt religiös-weltanschaulicher Angebote, Verschwörungstheorien sowie der Lebenshilfe- und Esoterikmarkt ist heute schnelllebiger als früher und wird zunehmend unübersichtlich“, teilte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) mit. Deshalb sei es nötig, die Öffentlichkeit stärker zu sensibilisieren und zu informieren.
Seit Mitte Februar können sich Mitglieder, Aussteiger, Angehörige und öffentliche Einrichtungen wie etwa Schulen an Zebra-BW wenden. Die Mitarbeiter - ein interdisziplinäres Team aus Psychologen, Pädagogen und Ethnologen - unterliegen der Schweigepflicht und bieten ihre Leistungen kostenfrei für Bürger aus Baden-Württemberg an.
Die neue Beratungsstelle kooperiert mit der interministeriellen Arbeitsgruppe für Fragen sogenannter Sekten und Psychogruppen, die beim Kultusministerium angesiedelt ist.
Unsere Empfehlung für Sie

Landtagswahl Baden-Württemberg Die Freien Wähler blicken sehnsüchtig nach Bayern
Der Erfolg der Freien Wähler im Nachbarland, die dort mit der CSU zusammen die Regierung bilden, ist für die Partei in Baden-Württemberg Ansporn und Verheißung für die Landtagswahl. Er ist aber auch eine Art Gütesiegel, mit dem sie beim Wähler punkten will.

Verbände machen in Stuttgart mobil Weckruf für eine bessere Wohnungsbaupolitik
Vor der Landtagswahl sind die Parteien unmissverständlich aufgefordert worden, die Wohnungsbaupolitik stärker am Gemeinwohl auszurichten. Ein Bündnis von Verbänden hat klare Erwartungen an die nächste Landesregierung formuliert.

Tübinger Oberarzt Hans Bösmüller Einer, der Corona als Patient und Pathologe erlebt hat
Hans Bösmüller, Oberarzt an der Uni Tübingen, ist vor einem Jahr als einer der Ersten in Baden-Württemberg an Covid-19 erkrankt. Er spricht offen darüber, wie es ihm heute geht.

Coronavirus in Baden-Württemberg Fragen und Antworten zur Impfrangfolge
Die neue Impfstrategie des Landes Baden-Württemberg mit der Bevorzugung von Lehrkräften und Erziehern löst Unmut bei anderen Gruppen aus. Auch für Schwerstkranke soll nun eine Lösung gefunden werden.

Corona in Pflegeheimen Viele Bewohner lehnen Impfung ab
Nach offiziellen Schätzungen lehnt jeder fünfte Bewohner eines Pflegeheims eine Impfung gegen Corona ab. Der fehlende Lebensmut von Betroffenen ist wohl Teil der Erklärung.

Landtagswahl in Baden-Württemberg Klimaaktivisten fälschen CDU-Wahlplakate mit dreisten Sprüchen
Die orangenen Plakate, die im ganzen Land verteilt wurden, sehen auf den ersten Blick aus wie die Original-Wahlplakate der CDU. Allerdings haben Klimaaktivisten die Sprüche abgeändert.