Zehn Jahre, nachdem in Fukushima ein Atomkraftwerk havarierte, will Japan möglichst viele Reaktoren wieder hochfahren. Es geht um Klimaschutz, heißt es in Tokio. Die Präfektur Fukushima will dagegen ohne Atomkraft leben. Dort geht es auch um die Rettung des eigenen Namens.

Fukushima - Hätte die Heimat von Tetsuzo Yamaguchi schon im März 2011 keinen Atomstrom mehr produziert, wären ihm einige Probleme erspart geblieben. „Ich wusste wirklich nicht mehr weiter“, sagt der 68-jährige, als er über sein Betriebsgelände tapst. „Da hinten wird Nihonshu hergestellt. Das ist der traditionelle Reiswein Japans. Und im Trakt davor destillieren wir Shochu.“ Ein Schnaps auf Roggen- oder Süßkartoffelbasis. Kurz bevor der kurzgewachsene Herr mit schütterem Haar das Bürogebäude erreicht hat, blickt er betreten gen Himmel. „Aber all das wurde unwichtig.“