Die beispiellose Bergungsaktion hat etwas länger gedauert, aber geklappt. Internationalen Teams ist es vor Giglio gelungen, den gekenterten Kreuzfahrtriesen „Costa Concordia“ aufzurichten.

Rom - Die havarierte „Costa Concordia“ ist wieder aufgerichtet. Die schwierige Bergungsaktion des Kreuzfahrtschiffes sei abgeschlossen, teilte Italiens Zivilschutzchef Franco Gabrielli am Dienstagmorgen in Giglio mit, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Der Zivilschutzchef und Vertreter der Bergungsteams umarmten sich, im Hafen von Giglio „applaudierten“ Schiffssirenen.

 

„Besser hätte es nicht laufen können“, sagte Franco Porcellacchia vom Bergungsteam über die nach etwa 19 Stunden beendete Operation. Das spektakuläre Aufrichten galt als einzigartige Aktion mit dem Risiko, dass die „Costa Concordia“ auseinanderbrechen könnte.

Am Montag und in der Nacht hatte sich das Bergungsteam damit befasst, mit einem hydraulischen System das vor gut 20 Monaten vor Giglio gekenterte Schiff aufzurichten. Der Kreuzfahrtriese musste aus seiner eingekeilten Lage zwischen zwei Felsen befreit und um insgesamt 65 Grad gedreht werden. Provisorisch schwimmfähig gemacht, soll es im ersten Halbjahr 2014 abtransportiert und verschrottet werden.

Die „Costa Concordia“ war im Januar 2012 vor der Insel auf einen Felsen gefahren und gekentert, 32 Menschen starben bei dem Unglück. Zwei Leichen wurden noch nicht geborgen und auch am Montag zunächst nicht gefunden. Die Bergungsteams hoffen, sie nach dem Aufrichten noch ausfindig zu machen. An Bord waren mehr als 4000 Menschen.

Bei der Evakuierung in der Januar-Nacht gab es chaotische Szenen sowie zahlreiche Probleme und Verzögerungen. Vor Gericht in Grosseto in der Toskana steht deshalb gegenwärtig Kapitän Francesco Schettino.