An der Zeppelinschule Fellbach fand Zisch in Deutsch und Kunst statt. Und die Schüler gaben etwas zurück: eine tolle Geldspende für den StZ-V erein „Hilfe für den Nachbarn“.

Böblingen: Carola Stadtmüller (cas)

Fellbach - Wenn zwei Deutsch- und zwei Kunstlehrerinnen sich zusammentun, wird aus Zeitung in der Schule „Zeitungskunst“ in der Schule. Die beiden achten Klassen der Zeppelinschule Fellbach haben drei Wochen lang die StZ kennengelernt und gelesen, und anschließend haben sie daraus Kunstwerke gemacht, die jetzt eine große Wand im Schulgebäude zieren. Zu etwas ganz Besonderem wird aber ein Zeitungsprojekt in einer Schule, wenn die Schüler selbst der Meinung sind: „Davon hatten wir was, und deshalb wollen wir Danke sagen und der Zeitung etwas zurückgeben.“

 

Zeitungspapier als Untergrund für Zeichenunterricht

Aber der Reihe nach. Sonja Müller, die Deutschlehrerin der 8b, wusste von Anfang, „dass wir aus den alten Zeitungen etwas machen und auch für das Projekt möglichst fächerübergreifend arbeiten wollen“. Deshalb beschlossen sie und ihre Deutschkollegin der 8b, Sabine Kaisser, gemeinsam mit den beiden Kunstpädagoginnen Anica Müller und Ricarda Köse das Zeitungspapier als Untergrund für Zeichnungen zu benutzen. Picasso stand Pate für die wunderbar bunten Arbeiten, die im Kontrast zu den schwarz-weißen Zeitungsseiten stehen. Alle Arbeiten prangen jetzt an einer riesigen Wand im Schulhaus.

Davor aber stand die Projektarbeit: die Zeitung kennenlernen. „Anfangs stellte ich leichte Berührungsängste bei meinen Schülern fest.“ Viele kennen keine Zeitung mehr vom Elternhaus. „Einige mutmaßten, dass die Zeitung bestimmt langweilig sei.“ Aber fast täglich erschlossen sich die Schüler ein Stück mehr StZ. „Sie entdeckten, dass da etwas für sie drinsteht“, sagt Sonja Müller. Sehr oft habe sie dann Kommentare gehört wie: „Guck mal, hast Du das gesehen?“ Wichtig sei gewesen, wenige Vorgaben zu machen, meint die Deutschlehrerin. So hätten die Schüler selbst die Inhalte erschließen können. „Die Begeisterung kam von ganz allein.“

180 Euro für StZ-Hilfsverein

Und das waren die beiden achten Klassen ohne Frage. So sehr, dass sie beschlossen, der Zeitung „Danke“ zu sagen – etwas, dass das Team von „Zeitung in der Schule“ sehr überraschte und extrem freute. Die Schülerinnen und Schüler empfanden das dreiwöchige Projekt als sehr interessant und bereichernd für ihren Unterricht und auch sich selbst. Sie hätten viel gelernt. Und weil ihnen bewusst war, dass die Zeitung für sie kostenlos geliefert wurde, aber natürlich den Verlag trotzdem etwas kostet, wollten sie sich bedanken.

Deshalb backten und verkauften die Schüler Kuchen, um Geld zusammenzutragen für die StZ-Aktion „Hilfe für den Nachbarn“. Insgesamt sind stattliche 180 Euro zusammengekommen, die zu 100 Prozent an die Aktion gingen.

Die Schüler überbrachten ihr Dankeschön beim Besuch des Pressehauses, bei dem sie die Druckerei besichtigten und einiges über den journalistischen Berufsalltag erfahren haben – auch das gehört zu Zisch und macht dieses wunderbare Projekt zu einer Herzenssache.